NovoCure – Gehirn unter Strom

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Die Biotech-Firma NovoCure hat eine aussichtsreiche Therapie zur Behandlung von Gehirntumoren entwickelt. Ließe sich diese Methode auf andere Krebsarten ausdehnen, der Aktienkurs wäre wohl nicht mehr zu halten. Aber das kann noch dauern.

Wer ist was macht NovoCure?

Das Unternehmen wurde im Jahre 2000 gegründet, hat seinen Sitz auf der Kanalinsel Jersey, sich der Krebstherapie verschrieben und konzentriert sich momentan noch überwiegend auf die Behandlung von „Glioblastomen“. Dabei handelt es sich um den am häufigsten bösartig auftretenden Gehirntumor bei Erwachsenen.

Zur Therapie werden die sogenannten TTF-Geräte von NovoCure eingesetzt. Wobei die Abkürzung TTF steht für „Tumor Treating Fields“, übersetzt ins Deutsche: „Tumor Therapiefelder“. Bei der Behandlung werden elektrische Felder mit bestimmten Frequenzen erzeugt. Mit dem Ziel, die Krebszellteilung zu stören, das Tumorwachstum zu hemmen und auf diese Weise im Idealfall das Absterben von Krebszellen zu verursachen.

Zweifellos eine innovative Technologie, die offenbar Erfolge zeitigt. Die TTF-Geräte von NovoCure haben bereits eine Zulassung für den europäischen, den amerikanischen und den chinesischen Markt. Nicht die schlechteste Basis für das Wachstum in den kommenden Jahren. Das ist auch dringend erforderlich, und mehr noch sind Gewinne nötig, wenn der Aktienkurs vorankommen soll.

NovoCure weiter in den roten Zahlen

Die Zahlen für das letzte Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres sowie das Gesamtjahr lassen Investoren nicht unbedingt in Jubelstürme ausbrechen. In den letzten drei Monaten betrugen die Umsatzerlöse gut 128 Millionen US‑Dollar. Das waren knapp 4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Je Aktie betrug der Verlust 0,36 Dollar nach 0,25 Dollar im Vergleichszeitraum.

Auch für das gesamte vorangegangene Geschäftsjahr vermeldete das Unternehmen vor ein paar Wochen nicht unbedingt Erfreuliches. So wurde der Umsatz um 0,53 Prozent auf knapp 538 Millionen US-Dollar gesteigert, was bei näherer Betrachtung nichts anderes als Stagnation bedeutet. Der Verlust je Aktie betrug im Gesamtjahr 0,88 US-Dollar nach 0,56 Dollar im Geschäftsjahr 2021. Profitables Wachstum sieht sicher anders aus.

Was könnte die NovoCure Aktien nach vorn bringen?

Auch wenn dies momentan aufgrund der Zahlen nicht so ausschaut: Nach meiner Meinung ist NovoCure ein sehr interessantes Unternehmen mit einem aussichtsreichen Ansatz zur Krebsbehandlung. Die Chance besteht darin, dass die TTF-Therapie auch bei anderen – möglichst vielen – Krebsarten angewendet werden kann. Erste vielversprechende Studien gibt es bereits – etwa in der Therapie des nicht kleinzelligen Lungenkrebses.

Möglicherweise wird die TTF‑Methode eine ernstzunehmende und für Patientinnen und Patienten eine segensreiche Alternative zur Chemotherapie und zur Bestrahlung. Sollte da der Durchbruch gelingen, stünde die Aktie vor einem einzigartigen Boost.

NovoCure Aktie kaufenswert?

Bislang hatten Investoren mit der Aktie von NovoCure (WKN: A140ML) durchaus Freude – wenn sie denn etwas länger bei der Stange geblieben sind. Denn in den vergangenen fünf Jahren betrug der Gewinn (auf Dollar-Basis) nahezu 200 Prozent. Zweifellos stecken in dieser Performance eine ordentliche Portion Hoffnung und etlicher Optimismus. Diese halte ich für durchaus berechtigt.

Mehr noch, auf dem derzeitigen Kursniveau können Investoren – obwohl das Unternehmen nach wie vor rote Zahlen schreibt – erste Stücke einsammeln. Denn die Aktie notiert momentan bei rund 68 US-Dollar, somit beinahe dramatisch niedriger als noch zur Jahresmitte 2021, als der Aktienpreis locker die Marke von 200 US-Dollar überschreiten konnte. Heißt also: Die Papiere wurden seitdem ordentlich gefleddert. Nicht nur ein wenig, sondern so richtig. Risikobereite Investoren können nach meiner Meinung nunmehr zugreifen.