Novo Nordisk – Aktiensplit und höhere Dividende locken

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Die Aktionäre des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk können sich nicht nur über steil steigende Kurse freuen. Sie erhalten  zusätzlich eine deutlich erhöhte Zwischendividende und im September gibt es einen Aktiensplit. Und die Jahresprognose für Umsatz und Gewinn wird nochmals aufgestockt.

Kurssprung nach  neuer Studie zur Abnehmspritze Wegovy

Über mangelndes Interesse an seinen Produkten muss sich Novo Nordisk wahrlich nicht beklagen. Weder bei den Patienten noch in der Öffentlichkeit und an der Börse. Als Weltmarktführer bei Mitteln gegen Diabetes und Fettleibigkeit sind die Dänen fast täglich in den Schlagzeilen. Das gilt vor allem für das Abnehm-Präparat Wegovy, das seit kurzem auch in Deutschland erhältlich ist und in den USA der Firma schon seit Mitte 2021 aus den Händen gerissen wird.

Der Run auf Wegovy wird nach Ansicht von Experten noch stärker werden, weil am 8. August eine Studie veröffentlicht wurde, der zufolge das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten bei übergewichtigen Menschen mit dem Mittel um 20 Prozent reduziert wird. Das hat alle Erwartungen weit übertroffen und der Novo Nordisk-Aktie zu einem neuen, raketenartigen Höhenflug verholfen.

Allein an jenem 8. August jagte der Anteilschein um fast 20% auf über 174 Euro nach oben. In den letzten 12 Monaten summieren sich die Kursgewinne auf knapp 60%.

Ausblick für 2023 erneut angehoben

Angesichts der vorangegangenen Kursexplosion sorgten die Zahlen für das zweite Quartal 2023, die am 10. August veröffentlicht wurden, nicht mehr für höhere Notierungen. Der Kurs ging sogar leicht zurück, obwohl die Zahlen durchaus überzeugt und das Management zu einer Anhebung seiner Jahresprognose bewogen haben. Die  Umsätze gingen um 32% auf 54,3 Milliarden Dänische Kronen (7,3 Milliarden Euro) nach oben, der Nettogewinn sogar um 46% auf 19,4 Milliarden Kronen (2,6 Milliarden Euro).

Daraufhin hat der Pharmakonzern  seine im Mai schon deutlich nach oben geschraubte Jahresprognose nochmals erhöht. Die Umsätze sollen nun 2023 um 27 bis 33% zulegen – zuvor waren 24 bis 30% veranschlagt gewesen. Der operative Gewinn soll um 31 bis 37% klettern statt um 28 bis 34%.

Zwischendividende steigt um 40Prozent

Gleichzeitig – und das ist bei dem Trubel um die Aktie und um Wegovy beinahe untergegangen – hat das Management bekannt gegeben, die Zwischendividende um über 40% anzuheben. Am 22. August sollen 6 Kronen (0,80 Euro) je Aktie ausgeschüttet werden, nach 4,25 Euro vor Jahresfrist. Zudem wird am 13. September ein Aktiensplit durchgeführt. Für jede Novo-Aktie erhalten die Aktionäre eine weitere dazu, weil der Nennwert von 0,20 Kronen auf 0,10 Kronen reduziert wird. Zum Wochenschluss notiert die Aktie zu Kursen um 167 Euro. Mit einem Börsenwert von rund 400 Milliarden Euro ist sie seit dem Kurssprung vom 8. August zu Europas zweit-wertvollster Aktie nach dem französischen Luxusgüter-Konzern LVMH geworden. Die Deutsche Bank traut Novo Nordisk noch deutlich höhere Notierungen zu und hat ein Kursziel von 1550 Kronen als Ziel ausgegeben. In Kopenhagen notiert der Anteilschein am Freitag-Nachmittag mit 1243 Kronen um fast ein Viertel niedriger.