Nomad Foods – Captain Iglos Nachfolger

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Nomad Foods ist eine britische Lebensmittelfirma. Die kennt bei uns kaum jemand, geschweige denn viele Anleger die Aktie. Das könnte ein Fehler sein.

Nomad Foods, was machen die überhaupt?

Die Geschichte des Unternehmens mutet durchaus originell an. Am 1. April 2014 (kein Aprilscherz!) wurde das Unternehmen von den beiden Herren Noam Gottesman und Martin E. Franklin als Nomad Holdings gegründet und kurz danach als leere Unternehmenshülle an die Londoner Börse gebracht. Ein gutes Jahr später – um genau zu sein: am 1. Juni 2015 – schloss die Nomad Holdings die komplette Übernahme der Iglo-Group ab. Das Unternehmen wurde in Nomad Foods umbenannt.

Fischstäbchen

Iglo? Klingelt da nicht etwas bei den meisten von uns? Ist das nicht die Firma mit Captain Iglo und den Fischstäbchen? Tatsächlich! Iglo war und ist bis heute vor allem für seine Tiefkühlprodukte bekannt. Neben Fisch in allen Variationen ist dies auch Gemüse aller Art. Beide machen mittlerweile rund 60 Prozent der Umsätze von Nomad Foods aus. Weitere bekannte Marken des Unternehmens, bei denen wir in Deutschland allerdings nur „Bahnhof“ verstehen, sind BirdsEye, GoodFella’s sowie GreenCuisine.

An dieser Stelle erspare ich mir die Diskussion, ob frisches Obst und Gemüse – zumal aus regionalem Anbau – nicht doch gesünder und vor allem nachhaltiger sowie umweltschonender ist als Tiefkühlkost. Die Akzeptanz der Verbraucher gibt dem Unternehmen wohl Recht. Dies signalisieren die Zahlen für das letzte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres und für das Gesamtjahr.

Mehr Umsatz und mehr Gewinn

In den letzten drei Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres (zum 31.12.2022) stiegen die Umsatzerlöse um rund 6,5 Prozent auf gut 750 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie betrug 0,33 Euro und war somit gegenüber dem Vergleichsquartal des davorliegenden Jahres unverändert.

Im Gesamtjahr wuchsen die Umsätze im Vergleich zum davorliegenden Geschäftsjahr um knapp 13 Prozent auf nahezu 3 Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie betrug 1,68 Euro, somit doch spürbar mehr als im Vorjahr, als noch ein Gewinn von 1,55 Euro bilanziert wurde.

Mit diesen Zahlen traf das Unternehmen fast punktgenau die vorherigen Schätzungen der Analysten. Voraussichtlich am 10. Mai werden die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres präsentiert.

Nomad Foods Aktie – Geht’s weiter aufwärts?

Manch einer wundert sich – oder auch nicht –, was eine Tiefkühltruhe bei Rewe, Edeka & Co. so alles hergibt. Das beginnt mit Fisch und Erbsen und hört bei Broccoli und Suppengemüse längst noch nicht auf. Wie bereits gesagt – wer’s denn mag…. Doch ich schweife wieder einmal ab. Deshalb zurück zur Aktie.

Das Unternehmen kommt aus der „Alten Welt“, weshalb die Aktie eher gemütlich und wenig spektakulär ist. Zweifellos positiv: Die Bewertung mit einem momentanen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 10 scheint mir sehr günstig. Und auch der derzeitige Aktienkurs von gut 17 Euro könnte zum Einstieg reizen. Zumal die Anteilsscheine (WKN: A112D1) seit einiger Zeit wieder den Vorwärtsgang eingelegt haben.

Denn vom historischen Hoch bei rund 25 Euro zur Jahresmitte 2021 (Stichwort: Pandemie und Lockdowns!) droppten die Papiere auf einen Kurs von knapp 13 Euro Ende Oktober vergangenen Jahres. Seitdem holt die Aktie auf. Meine Meinung: Nomad Foods kann eine durchaus sinnvolle Ergänzung für ein breit diversifiziertes Depot sein. Denn gegessen wird immer (und getrunken auch).