Nike – Unerwartet hoher Gewinn sorgt für Kursfeuerwerk

Inhaltsverzeichnis

Der Sportartikelgigant Nike aus Beaverton im US-Bundesstaat Oregon beeindruckt zum Start in sein neues Geschäftsjahr mit einem überraschend hohen Gewinn und einem kräftigen Lagerabbau – da lässt es sich verschmerzen, dass der Umsatz erstmals seit zwei Jahren die Markterwartungen knapp verfehlte.

Gutes Schuhgeschäft sorgt für leichtes Wachstum

Im am 31. August 2023 abgeschlossenen ersten Quartal (Q1) des Geschäftsjahres 2024 konnte Nike seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um 2 Prozent auf 12,94 Milliarden US-Dollar steigern. Experten hatten allerdings mit im Schnitt 12,98 Milliarden Dollar mit einem noch etwas höheren Wert gerechnet.

Dass der Umsatz überhaupt weiter anstieg, war in erster Linie dem Schuhgeschäft zu verdanken, das sowieso der wichtigste Geschäftsbereich von Nike ist. Hier erhöhte sich der Umsatz in Q1 um 4 Prozent auf 8,42 Milliarden Dollar, während er im Bekleidungs-Segment um 1 Prozent auf 3,39 Milliarden Dollar zurückging. Am dynamischsten entwickelte sich erneut der mit Abstand kleinste Unternehmensbereich Equipment mit einem Plus von 9 Prozent auf 531 Millionen Dollar.

US-Geschäft schwächelt

In drei von vier Regionen, in denen Nike tätig ist, konnte der Dow Jones- und S&P 500-Konzern seinen Umsatz steigern. Einzige Ausnahme war ausgerechnet der wichtige Heimatmarkt Nordamerika, wo es gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 Prozent auf 5,42 Milliarden Dollar bergab ging.

Besser lief es in der Region Asien-Pazifik und Lateinamerika mit einem Plus von 2 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar und in der Region Großchina, wo es um 5 Prozent auf 1,74 Milliarden Dollar aufwärts ging. Das stärkste Wachstum gelang in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika mit einem Umsatzplus von 8 Prozent auf 3,61 Milliarden Dollar.

Gewinn deutlich höher, Lagerbestände abgebaut

Zuletzt hatten die sehr hohen Lagerbestände mit den daraus resultierenden Rabatten beim Verkauf auf den Gewinn von Nike gedrückt – zum Jahresauftakt hat sich diese Problematik aber unerwartet stark abgeschwächt: Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Lagerbestand um 10 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar verringert werden und damit stärker als von den meisten Analysten erwartet.

Zwar sank der Nettogewinn dennoch leicht um 1 Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar, jedoch erhöhte sich das verwässerte Ergebnis je Aktie minimal von 0,93 auf 0,94 Dollar – die Analysten hatten im Schnitt mit einem erheblichen Rückgang auf 0,75 Dollar gerechnet. Auch die von höheren Kosten und negativen Währungseffekten beeinträchtigte Bruttomarge fiel trotz eines Rückgangs von 44,3 auf 44,2 Prozent besser aus als die vom Markt im Schnitt erwarteten 43,7 Prozent.

Unveränderter Ausblick, Aktienkurs schießt nach oben

Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 zeigt sich das Management von Nike vorsichtig optimistisch und geht deshalb weiterhin von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus sowie von einem Anstieg der Bruttomarge um 1,4 bis 1,6 Prozentpunkte auf etwa 45 Prozent. In Q2 soll der Umsatz leicht über dem Vorjahreswert liegen und die Bruttomarge um etwa 1 Prozentpunkt höher ausfallen als ein Jahr zuvor. Nachdem die Nike-Aktie im Jahr 2023 bisher etwa ein Viertel ihres Werts verloren hatte, sorgt die positive Quartalsbilanz für Kauflaune bei den Investoren. Im deutschen Mittagshandel geht es um rund 8 Prozent nach oben auf gut 91 Euro.