Zscaler-Aktie rauscht nach Zahlen in den Keller
Das Geschäft mit IT-Sicherheit boomt und erfreut sich auch bei Anlegern hoher Beliebtheit. Vor allem wenn die Geschäfte in der Cloud stattfinden, werden die Anleger hellhörig. Mit seinem Geschäftsmodell, Sicherheitsdienstleistungen als Software as a Service(SaaS) anzubieten, trifft Zscaler den Nerv der Zeit. Die Geschäfte brummen. Seit 2015 haben sich die Umsätze vervielfacht. Auch im abgelaufenen Quartal konnte der Konzern sein hohes Wachstumstempo beibehalten.
Allerdings enttäuschte die Anleger der Ausblick des Managements. Seit Vorlage der Zahlen rutschten die Papiere um rund 20% in den Keller.
Wie geht es nun weiter? Wie steht es um die Perspektiven des Unternehmens und wie schätzen die Analysten das Potenzial der Aktie nach den Zahlen ein?
Zscaler – Sicherheit in der Cloud
Zscaler spezialisiert sich auf die Einrichtung von Netzwerken und Anwendungen zum mobilen Zugriff über Cloud-Speicher. Zu den wichtigsten Dienstleistungen zählen Zscaler Internet Access und Zscaler Private Access, über die schnelle und sichere Verbindungen zwischen den Nutzern und den Anwendungen möglich sind, unabhängig von Gerät, Standort oder Netzwerk.
Was bedeutet das konkret: Zscaler leitet dabei den Internetverkehr seiner Kunden von festen Standorten wie zum Beispiel lokalen Niederlassungen oder Fabriken durch die Zscaler-Präsenzpunkte, bevor der Datenfluss ins öffentliche Internet gelangt. Durch diese Zwischenschaltung als Cloud-basierter Proxy und Firewall wird sichergestellt, dass der Datenverkehr frei von Viren, Malware, sowie sonstiger Schadsoftware ist.
Umsatz klettert um 30% in die Höhe
Im gerade abgelaufenen vierte Quartal (endete am 31. Juli) blieb Zscaler auf Wachstumskurs: Der Umsatz kletterte auf 592 Millionen Dollar in die Höhe. Das war ein Plus von 30,3%. Damit wurden die Analystenschätzungen um 25,29 Millionen Dollar übertroffen (Quelle: Seekingalpha).
Unter dem Strich konnte der Sicherheitsanbieter ein Nettoergebnis von 14,87 Millionen Dollar erreichen (Vorjahr: minus 30,67 Millionen Dollar). Das bereinigte Ergebnis lag mit 88 Cent je Aktie um 19 Cent über den Erwartungen der Analysten.
Zscaler mit hohem Neukundenwachstum
Zeitgleich gelingt es dem US-Konzern immer mehr große Kunden an Land zu ziehen. Im Jahresvergleich stieg die Anzahl der Kunden mit einem wiederkehrenden Jahresumsatz von mehr als 1 Millionen Dollar um 26% auf 567. Allein im letzten Quartal konnten 44 neue „Millionenkunden“ gewonnen werden.
Gleichzeitig kletterte die Anzahl der Kunden mit einem jährlichen Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar im Jahresvergleich um 19% auf 3.100.
Management mit schwacher Prognose
Für das laufende Geschäftsjahr (Anm.: Das Geschäftsjahr endet bei Zscaler am 31.07.) stellt Firmenboss Chaudhry einen Umsatz von 2,6 bis 2,62 Milliarden Dollar in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzanstieg von rund 20%. Am Ende soll unter dem Strich ein Ergebnis zwischen 2,81 und 2,87 Dollar je Aktie in den Büchern stehen. Das liegt sowohl unter dem Vorjahresniveau (3,19 Dollar je Aktie) als auch unter den bisherigen Schätzungen der Analysten (3,33 Dollar je Aktie).
Analysten sehen Kurspotenzial
Unterdessen sind die Analysten in Summe weiter zuversichtlich: Von 42 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 34 zum Kauf der Papiere (Quelle: marketwatch.com). Acht Experten stufen die Aktie als Halteposition ein.
Die Spanne der taxierten Kursziele reicht von 165 bis 270 Dollar, wobei das durchschnittliche Kursziel mit 216 Dollar derzeit 38% über dem aktuellen Kursniveau liegt (Schlusskurs 06.09.2024: 156,78 Dollar). Günstig erscheint der Titel derweil nicht unbedingt. Auf Basis der Gewinnschätzungen wird der Konzern derzeit mit dem 55-Fachen der erwarteten Gewinne an der Börse bewertet.