Top-Insidertransaktionen der Woche

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In der Welt der Börse gibt es viele Indikatoren, doch wenige sind so aufschlussreich wie die sogenannten Directors’ Dealings. Wenn Vorstände, Aufsichtsräte oder Großaktionäre in nennenswertem Umfang Aktien ihres eigenen Unternehmens kaufen, ist das oft ein starkes Signal für das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung. In den letzten Tagen gab es in den USA einige bemerkenswerte Insiderkäufe, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Kymera Therapeutics

Beim Biotech-Unternehmen Kymera Therapeuticas kam es zu den ersten Aktienkäufen seit August 2024. Der Großaktionär Baker Bros. Advisors erwarb beim Kurs von 44 Dollar insgesamt 655.500 Aktien. Entsprechend musste der Insider für die Zukäufe über 28,8 Millionen Dollar auf den Tisch legen. Damit erhöht Baker Bros. seinen Aktienbestand um 12% auf über 6,11 Millionen Aktien. Ergo hält der auf Biotechnologie-Firmen fokussierte Investor mittlerweile über 9,3% aller Kymera Therapeutics-Anteilscheine. Die Aktien erwarb Baker Bros. im Rahmen einer Kapitalerhöhung.

Kymera Therapeutics entwickelt neuartige Medikamente, die gezielt krankheitsverursachende Proteine im Körper abbauen, indem sie das natürliche Protein-Abbausystem nutzen. Ihr Geschäftsmodell basiert auf der Forschung und Entwicklung dieser innovativen „Protein-Degrader“-Therapien, die sie in Zusammenarbeit mit Pharmafirmen lizenzieren und kommerzialisieren

Vor wenigen Tagen gab das Unternehmen eine Kooperation bekannt: Gilead Sciences und Kymera Therapeutics arbeiten zusammen, um neue Krebsmedikamente zu entwickeln, wofür Kymera bis zu 750 Millionen Dollar erhalten kann, davon 85 Millionen sofort. Kymera forscht an einem Wirkstoff gegen ein bestimmtes Krebs-Protein, während Gilead später Herstellung und Verkauf übernimmt; für Kymera winken dabei zusätzliche Umsatzbeteiligungen.

Vera Therapeutics

Mit Vera Therapeutics steht ein weiteres kleines Biotech-Unternehmen (Börsenwert rund 1,5 Milliarden Dollar) auf der Kaufliste der Insider. Vera Therapeutics hat sich auf die Entwicklung von körpereigenen Therapien für Autoimmun- und seltene Krankheiten spezialisiert. Das Geschäftsmodell besteht darin, mit inzwischen fortgeschrittenen Medikamentenkandidaten wie Atacicept (Phase 3 zur IgA-Nephropathie) und MAU868 (Phase 2 gegen BK-Virus bei Nierentransplantationen) durch Eigenforschung und gezielte Finanzierungen klinische Meilensteine zu erreichen.

Zuletzt baute der Director Patric Enright seinen Aktienbestand weiter aus und erwarb 250.000 Aktien. Die Kaufkurse lagen zwischen 20,87 und 22,35 Dollar – der Gesamtwert der Transaktionen betrug über 5,27 Millionen Dollar. Mit den Zukäufen erhöhte Enright seine Aktienbeteiligung um 7% auf über 3,56 Millionen Aktien. Nach den Käufen hält der Firmeninsider 5,5% aller ausstehenden Aktien.

Anfang Juni kam die Aktie vorübergehend stärker unter Druck, als späte Studiendaten darauf hindeuteten, dass das Hauptprodukt des Unternehmens (Atacicept), das auf eine Nierenerkrankung abzielt, nicht besser abschnitt als ein Konkurrenzprodukt von Otsuka Pharmaceutical.

Bit Digital

Mit Bit Digital ist auch ein Unternehmen aus dem Krypto-Bereich in den aktuellen Transaktionslisten zu finden. Dort griffen der Vorstand Samir Tabar und der Director Jeffrey Pierce zu und sammelten 1,25 Millionen Aktien ein. Bei einem Kaufkurs von 2 Dollar je Aktie lag der gesamte Transaktionswert bei 2,5 Millionen Dollar. 

Bit Digital betreibt großflächiges Bitcoin-Mining mit tausenden spezialisierten Hochleistungs-Computern und generiert Einnahmen durch das Schürfen und den Verkauf von Bitcoin sowie durch Ethereum-Staking, wobei die Margen stark von Stromkosten und der Mining-Effizienz abhängig sind. Zusätzlich diversifiziert das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit zunehmend durch den Ausbau von High-Performance-Computing-Services (HPC), um seine Infrastruktur und langfristige Einnahmequellen zu erweitern.

Im Börsenjahr 2025 haben die Bit Digital-Papiere rund 25% an Wert verloren – der Börsenwert beträgt momentan rund 570 Millionen Dollar. Im ersten Quartal war der Umsatz rückläufig (-17% auf 25 Millionen Dollar). Unter dem Strich stand ein Verlust von 57,7 Millionen Dollar in den Büchern des Unternehmens.