Top-Insidertransaktionen der Woche
In der Welt der Börse gibt es viele Indikatoren, doch wenige sind so aufschlussreich wie die sogenannten Directors’ Dealings. Wenn Vorstände, Aufsichtsräte oder Großaktionäre in nennenswertem Umfang Aktien ihres eigenen Unternehmens kaufen, ist das oft ein starkes Signal für das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung. In den letzten Tagen gab es in den USA einige bemerkenswerte Insiderkäufe, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
The Middleby Corporation
Auffällige Aktienkäufe gab es zuletzt bei dem Gastro-Spezialisten Middleby. Zwei Direktoren erwarben insgesamt 505.968 Aktien. Bei Kaufkursen zwischen 139,13 und 149,62 Dollar lag der Gesamtwert der Transaktionen bei über 73,5 Millionen Dollar.
The Middleby Corporation entwickelt, fertigt und vertreibt hochmoderne Geräte und Technologien für die gewerbliche Gastronomie, die Lebensmittelverarbeitung sowie den Premium-Residenzmarkt. Das Geschäftsmodell basiert auf drei Hauptsegmenten – kommerzielle Küchen- und Gastronomieausstattung, industrielle Lebensmittelverarbeitung und hochwertige Küchengeräte für den Wohnbereich. Den Großteil der Umsätze erzielt Middleby durch innovative, energieeffiziente und automatisierte Lösungen, die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelzubereitung fördern
Im Startquartal ging der Konzernumsatz um 2,2% auf 906 Millionen Dollar zurück. Gleichzeitig erhöhte sich der bereinigte Nettogewinn im Jahresvergleich um 9,8% auf 111 Millionen Dollar.
Match Group
Beim US-Dating-Unternehmen Match Group nutzte der Vorstand Spencer Rascoff die jüngste Kursdelle zum Nachkauf. Zum Kurs von 28,05 Dollar legte sich der Insider 70.885 Anteile ins Portfolio. Damit stockte Rascoff seinen Aktienbestand um 106% auf 134.478 Aktien auf.
Das Geschäftsmodell der Match Group basiert auf der Vermittlung romantischer Kontakte über eine Vielzahl digitaler Dating-Plattformen – darunter bekannte Marken wie Tinder, Hinge, OkCupid, Plenty of Fish und Match.com. Das Unternehmen verfolgt ein Freemium-Modell: Die Grundfunktionen sind kostenlos nutzbar, während Zusatzfunktionen (z. B. „Super Likes“, unbegrenztes Swipen oder erweiterte Filter) über Abonnements oder Einmalkäufe monetarisiert werden.
Zusätzliche Umsatzquellen generiert Match Group durch Werbeeinblendungen (vor allem bei kostenlosen Nutzern) sowie durch gezielte Preisdifferenzierung je nach Region, Alter und Nutzerverhalten.
Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Im ersten Quartal sank der Umsatz um 3,3% auf 831 Millionen Dollar. Das Nettoergebnis lag mit 117 Millionen Dollar ebenfalls leicht unter Vorjahr (123 Mio. Dollar). Mit Vorlage der Zahlen kündigte das Match-Manegement einen geplanten Personalabbau um 13% und die Zentralisierung wichtiger Funktionen an.
UnitedHealth Corporation
Gleich mehrfach griffen die Insider nach dem Kurssturz bei den Aktien des Krankenversicherungs-Giganten United Health zu. Vier verschiedene Insider erwarben in Summe 109.408 Aktien. Die Kaufkurse lagen zwischen 271,17 und 320,80 Dollar – das gesamte Kaufvolumen betrug über 31,6 Millionen Dollar. Unter anderem schlug auch der neue CEO Stephen Hemsley zu, der für 25 Millionen Dollar Käufe tätigte.
UnitedHealth verdient sein Geld hauptsächlich durch Krankenversicherungen (über die Sparte UnitedHealthcare) und Gesundheitsdienstleistungen (über Optum), etwa in Form von Apothekenmanagement, Datenanalyse und ärztlicher Versorgung.
Zuletzt brachten Untersuchungen des US-Justizministeriums gegen UnitedHealth wegen möglicher strafrechtlicher Verstöße im Bereich Medicare die Aktie unter Druck. Zudem sorgte die gesenkte Gewinnprognose (von 29,50 bis 30,00 Dollar je Aktie auf 26,00 bis 26,50 Dollar je Aktie) bei den Anlegern für Unmut.