Qualitätsaktie Thermo Fisher ist wieder im Vorwärtsgang

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Zahlreiche Aktien von Unternehmen, die von der Corona-Pandemie profitiert haben, sind im Anschluss unter die Räder gekommen. Inzwischen haben einige von ihnen ihren Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Hier lohnt es sich, näher hinzuschauen. Wie beim Medizintechnik-Giganten Thermo Fisher Scientific.

Kurzportrait

Thermo Fisher Scientific bezeichnet sich selbst als „weltweit größter Lieferant für wissenschaftliche Anwendungen“. Der US-Konzern ist spezialisiert auf Laboreinrichtung, Analyse- und Diagnosegeräten. Das sehr breite Produktportfolio umfasst über 125.000 Produkte rund um die Laborausstattung.

Dazu zählen: Labormöbel wie Lager- und Sicherheitsschränke, Laborgeräte (z.B. DNA-Reinigungsgeräte, Mikroskope und Zentrifugen), Analyse-Kits für diverse Testverfahren, Gebrauchsmaterialien (Flaschen, Spritzen, Pipetten und Röhrchen) und Inhaltsstoffe für die Pharmaindustrie wie Antikörper und Chemikalien.

Nach dem Pandemie-Schub erst einmal Stagnation

Die Corona-Pandemie hat den Geschäften von Thermo Fisher einen gewaltigen Schub verliehen. Von 2019 bis 2022 kletterte der Umsatz von 25,54 auf 44,91 Mrd. US-Dollar, der Gewinn sprang von 9,24 auf 17,75 US-Dollar pro Aktie. 

Seitdem ist eine Verschnaufpause angesagt. Im vergangenen Jahr bleibt der Umsatz mit rund 43 Mrd. US-Dollar knapp unter dem Vorjahreswert. Dies liegt vor allem an den Einbußen im Geschäft mit COVID-19-Tests. Auch führen die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dazu, dass manche Kunden Investitionen in Forschung zurückstellen. Wobei das Geschäft von Thermo Fisher sich insgesamt durch eine hohe Krisenresistenz auszeichnet. Erst für 2025 erwarten Analysten neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn.

Aktie nach Schwächephase wieder im Vorwärtsgang

Die Aktie von Thermo Fisher hat sich – wie die Geschäfte – während der Pandemie prächtig entwickelt. Von Anfang 2000 bis Ende 2021 konnte sich der Aktienkurs mehr als verdoppeln. In den vergangenen beiden Jahren lief es hingegen – wie bei so vielen Pandemie-Gewinnern – nicht rund. Aber solche Korrekturbewegungen sind nach steilen Anstiegen normal.

Seit dem Herbst hat die Aktie wieder den Vorwärtsgang eingelegt und sich inzwischen deutlich von den Tiefstständen gelöst. Die jüngsten Quartalszahlen gaben zusätzlichen Rückenwind.

Jüngste Quartalszahlen können überzeugen

Der gerade vorgelegte Quartalsbericht konnte die Erwartungen übertreffen. Zwar fiel der Umsatz im ersten Quartal um 3% auf 10,35 US-Dollar, lag aber damit knapp über der Prognose. Beim Gewinn gab es einen Anstieg von 4% auf 5,67 US-Dollar pro Aktie – das sind 3 Cent mehr als erwartet.

Auch der Ausblick konnte überzeugen. Nachdem das Management die Erwartungen vor wenigen Monaten noch gedämpft hatte, rechnet es nun mit einem Jahresgewinn zwischen 21,14 bis 22,02 US-Dollar pro Aktie, was im Mittel ebenfalls über den bisherigen Analystenprognosen liegt.

 Aktie kein Schnäppchen, aber im historischen Vergleich günstig   

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 27 ist die Aktie nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate kein Schnäppchen mehr. Allerdings haben die Anleger Thermo Fisher aufgrund der hohen Krisenresistenz und der langfristig guten Wachstumsperspektiven stets einen Bewertungsaufschlag zugebilligt. Im Vergleich zum KGV der vergangenen zehn Jahre ist der aktuelle Wert recht günstig. Von daher ist die Aktie für langfristig orientierte Anleger einen näheren Blick wert.