Palantir: Datenanalysefirma weiter auf dem Wachstumspfad

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Mit einer fulminanten Entwicklung kann die Aktie des US-Softwarekonzerns Palantir aufwarten. Trotz Gewinnmitnahmen nach Vorlage der Zahlen am gestrigen Tag kletterten die Palantir-Papiere auf Zwölfmonatssicht um rund 330% in die Höhe.

Die Datenkrake aus Denver: Was macht Palantir eigentlich?

Palantir ist kein klassischer Softwareanbieter, sondern ein Daten-Gigant mit Geheimdienst-Genen. Das Unternehmen, gegründet von Peter Thiel und Alex Karp, hilft Regierungen, Militärs und Unternehmen, riesige Datenmengen zu analysieren und daraus Entscheidungen abzuleiten. Die Softwareplattformen Gotham (für Behörden und Militär) und Foundry (für Unternehmen) sind das Rückgrat – und inzwischen ist auch Künstliche Intelligenz das Herzstück vieler Anwendungen. Ob Terrorabwehr, Lieferkettenmanagement oder KI-gestützte Diagnosen im Krankenhaus: Palantir ist überall dort, wo Daten Gold wert sind.

Dabei hat der Konzern aber auch ganz normale Kunden aus zahlreichen Industriebereichen. Das Unternehmen analysiert mit einem zweiten Softwaresystem nämlich auch große Datenmengen für private Auftraggeber wie Banken oder Energiekonzerne. Zu den Kunden zählen unter anderem das Pentagon, die US-Grenzbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) und in Deutschland die hessische Polizei.

Marktposition: Zwischen Wall Street und Pentagon

Palantir ist ein Hybrid – halb Rüstungskonzern, halb Big Data-Spezialist. Im US-Geschäft ist das Unternehmen inzwischen eine Macht: Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz im US-Kommerzbereich um satte 71% auf 255 Millionen Dollar, während das US-Regierungsgeschäft um 45% auf 373 Millionen Dollar zulegte. Kunden sind nicht nur Behörden und das Militär, sondern auch Branchengrößen wie BP, Exxon, Mount Sinai und Stellantis. International läuft es weniger dynamisch, aber in den USA ist Palantir längst ein strategischer Partner für die Digitalisierung von Wirtschaft und Staat.

Quartalszahlen Q1 2025: KI-Boom lässt Kasse klingeln

Die aktuellen Zahlen lesen sich wie ein Quartal aus dem Silicon-Valley-Bilderbuch: Der Gesamtumsatz kletterte um 39% auf 884 Millionen Dollar und lag damit 21,72 Millionen Dollar über den Erwartungen. Der Gewinn je Aktie (Non-GAAP) betrug 13 Cent und entsprach den Prognosen. Besonders beeindruckend: Die operative Marge stieg auf 19,9% und der bereinigte freie Cashflow verbesserte sich im Jahresvergleich von 149 auf 370 Millionen Dollar.

Die Kundenkonten wuchsen im ersten Quartal 2025 insgesamt um 39% zum Vorjahr (Vorquartal: 43 Prozent) und sequentiell (zum Vorquartal) um 8%.

Palantir schraubt Prognose nach oben

Auch für die Zukunft zeigt sich das Palantir-Management ausgesprochen zuversichtlich und hat die Planung angehoben: Für das Gesamtjahr stellt der Konzern nun bis zu 3,9 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Das liegt 36% über dem Vorjahr und nochmals rund 4% über der bisherigen Schätzung. Der bereinigte Free-Cash-Flow wird mit 1,6 bis 1,8 Milliarden Dollar ebenfalls höher erwartet als bisher (1,5 Mrd. bis 1,7 Mrd. US-Dollar).

Fazit: Die Palantir-Aktie wurde nach den Zahlen erst einmal abverkauft. Das dürfte vorrangig an der starken Entwicklung der Papiere in den letzten Monaten gelegen haben. Zumal die Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025: 186) alles andere als günstig ist. Das sehen auch die Analysten so: Von 23 Analysten raten lediglich drei zum Kauf der Papiere (Quelle: marketwatch.com). 14 Banker stufen die Aktie als Halteposition ein, während 6 Analysten zum Verkauf raten. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt aktuell bei 92,05 Dollar und damit unter dem aktuellen Kursniveau.