Nokia arbeitet an seinem Comeback

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Wenn Sie schon länger an der Börse aktiv sind, wird Ihnen wahrscheinlich der Aufstieg und Fall der Nokia-Aktie bekannt sein. Der einstige Handy-Weltmarktführer und Anlegerliebling hatte mit dem Aufkommen des iPhones den Umstieg zu Smartphones verschlafen und war in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Danach ist die Aktie aus dem Anlegerfokus verschwunden. Dies könnte sich in Zukunft aber wieder ändern …

Unternehmensportrait

Das Unternehmen aus Finnland hat seine Handysparte vor gut einem Jahrzehnt verkauft und konzentriert sich seitdem auf sein Netzwerkgeschäft. Hier zählt es mit einem Jahresumsatz von knapp 20 Mrd. Euro zu den weltweit größten Anbietern für Netzwerktechnologie sowie entsprechende Dienstleistungen und generiert mit seinem breiten Patentportfolio Zusatzeinnahmen durch Lizenzierungen.

Über 20.000 Patente als zusätzliche Einnahmequelle 

Von seiner ruhmreichen Vergangenheit profitiert das Unternehmen heute noch in Form von über 20.000 Patenten in den Bereichen Netzwerke und Mobilfunk. Bei vielen davon handelt es sich um essenzielle Technologien, an denen kein Hersteller vorbeikommt. Für deren Nutzung verlangt Nokia angemessene Lizenzgebühren und ist auch bereit, diese vor Gericht durchzusetzen – wie beispielsweise vor einigen Jahren gegenüber Daimler.

Nokia profitiert von der neuen Souveränität Europas

Als führender Netzwerkausrüster Europas dürfte der Konzern auch von den Bestrebungen Europas für mehr Unabhängigkeit vom zunehmend unzuverlässigen Partner USA profitieren. Dies gilt neben dem Verteidigungssektor vor allem für digitale Infrastruktur. In diesem Bereich könnte Nokia zum wichtigsten Lieferanten für Europa aufsteigen. 

Führende Position in der 6G-Forschung

Mit dem neuen Mobilfunkstandard 6G kommt ein weiterer potenzieller Wachstumstreiber hinzu. Bei 6G-Forschungsprojekten hat Nokia bereits eine führende Position inne, die dem Unternehmen eine ideale Startposition ermöglicht, sobald die 6G-Technologie flächendeckend ausgerollt wird.

In Deutschland leitet Nokia beispielsweise das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Fördergeldern in Höhe von 38 Mio. Euro unterstützte Forschungsprojekt „6G-Access, Network of Networks, Automation & Simplification“ (6G-Anna). Hier arbeiten rund 30 Unternehmen und Institutionen zusammen, um die 6G-Forschung und -Standardisierung voranzutreiben. Ähnliche Projekte werden von Nokia auch in Europa, Nordamerika und Asien betrieben.

Nach Absturz der Aktie gibt es viel Erholungspotenzial

Von ihrem alten Höchststand zur Jahrtausendwende hat die Nokia-Aktie über 90% an Wert eingebüßt. Der aktuelle Börsenwert liegt bei knapp 24 Mrd. Euro und damit lediglich beim 1,2-Fachen des Jahresumsatzes. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bringt es Nokia auf Basis der Prognosen im kommenden Jahr auf knapp 15.

Diese Bewertungen bieten der Aktie eine Menge Potenzial nach oben, vor allem, wenn die Nachfrage nach 6G-Komponenten in den nächsten Jahren anzieht. Wie üblich an der Börse könnte die Aktie ihren neuen Aufwärtstrend aber bereits vorher starten. Daher lohnt es sich für Sie, die Nokia-Aktie im Blick zu behalten.