MongoDB bringt Anleger mit Zahlen in Feierlaune
Mit einem kräftigen Kursanstieg von über 10% reagierten die MongoDB-Anleger auf die Vorlage der aktuellen Quartalszahlen. Dabei wurden die Erwartungen umsatz- und gewinnseitig übertreffen und die Planung nach oben geschraubt.
Mongo.DB könnte die Datenbanklandschaft revolutionieren
Die Ambitionen von Mongo.DB sind sportlcih. Immerhin will der Konzern nichts anderes als die althergebrachte Datenbankwelt revolutionieren. Bedenken Sie: Die marktführenden Datenbankprodukte sind im Kern nach wie vor relationale Datenbanken und basieren damit auf einem mehr als 40 Jahre alten Konzept. Auch heute noch ist dies die Basis für die Datenhaltung in den allermeisten Software-Applikationen.
Alle diese etablierten Systeme basieren darauf, dass die Daten in einem gewissen Schema in Tabellen angeordnet werden und dann mit der Abfragesprache SQL ausgelesen beziehungsweise bearbeitet werden. Doch inzwischen führen vor allem neue Real-Time-Anwendungen die klassischen relationalen Datenbanken an ihre Grenzen.
NoSQL gehört die Zukunft
Die althergebrachten SQL-Datenbanken können komplexe Datenstrukturen, die in höchster Geschwindigkeit verarbeitet werden müssen, nur begrenzt gut verarbeiten. Hier kommen sogenannte NoSQL-Datenbanken ins Spiel. Denn nicht-relationale Datenbanken (NoSQL) haben bei der Verarbeitung von großen Datenmengen einen Geschwindigkeitsvorteil. Die Datenbank-Lösung von MongoDB findet entsprechend reißenden Absatz.
MongoDB profitiert zudem davon, dass immer mehr klassische Software-Anwendungen zukünftig nicht mehr im eigenen Rechenzentrum betrieben sondern auf eine cloud-basierte Lösung umgestellt werden. Zu den Rivalen zählen unter anderem Firmen wie Oracle, Microsoft und Redis.
Umsatz klettert um 22% nach oben
Die vergangenen Jahre zeigen es: MongoDB wächst kräftig. Seit 2016 vervielfachten sich die Erlöse von 65,3 Millionen Dollar auf 2 Milliarden Dollar im zurückliegenden Geschäftsjahr. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Anm.: lief bis Ende April) war der Konzern weiter auf Wachstumskurs: Die Umsätze kletterten auf 549 Millionen Dollar in die Höhe. Das lag 21,9% über dem vergleichbaren Vorjahresquartal und 21,53 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten (Quelle: Seeking Alpha). Zum Vorquartal hat sich die Wachstumsdynamik (Q4: +20%) wieder leicht beschleunigt.
Laut Unternehmensangaben lag die Anzahl der Kunden zum Quartalsende bei über 57.100 in über 100 Ländern. Das sind 7.900 Kunden mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz (ARR) von mehr als 100.000 Dollar erhöhte sich derweil von 2.137 auf 2.506.Der Cloud-Datenbankdienst von MongoDB namens Atlas machte 72% des Gesamtumsatzes aus und steigerte die Umsätze im ersten Quartal um 26%.
Verlust wird eingedämmt
Zeitgleich dämmte der Open Source-Softwarekonzern seine Verluste im Jahresvergleich ein. Im abgelaufenen Quartal stand ein Nettoergebnis von minus 37,6 Millionen Dollar in den Büchern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (-80,5 Mio. Dollar) hat sich der Verlust deutlich reduziert. Der bereinigte Gewinn lag mit 1 Dollar je Aktie deutlich über den Prognosen der Analysten. Diese waren im Vorfeld der Zahlen lediglich von 66 Cent je Anteilschein ausgegangen.
Management hebt Prognose an
Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Konzern zuversichtlich und hebt seine Erwartungen an. Der US-Datenbanksoftware-Spezialist rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz zwischen 2,25 bis 2,29 Milliarden Dollar. Bislang war das Management nur von maximal 2,28 Milliarden Dollar ausgegangen. Gleichzeitig wurde auch die Prognose für den bereinigten Gewinn auf 2,94 bis 3,12 Dollar je Aktie nach oben geschraubt (alte Prognose: 2,44 bis 2,62 Dollar je Aktie).
Bewertung weiter sportlich
Auf Basis der angehobenen Prognose liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis aktuell bei 71 und damit weiter im sportlichen Bereich. Das scheint die Analysten wenig zu stören: Laut Marketwatch taxieren die 36 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, im Mittel einen fairen Wert von 270 Dollar je Aktie. Das liegt nochmals rund ein Fünftel über dem Kurs vom gestern Nachmittag.