Intuit: Steuerspezialist punktet mit kräftigem Wachstum
Mit einem kräftigen Kurssprung von 8% ging am Freitag die Aktie des Steuerspezialisten Intuit aus dem Handel. Grund waren nicht nur die abgelieferten Zahlen, sondern vor allem die angehobene Prognose des Konzerns.
Intuit – Spezialist für Steuersoftware
Intuit ist kein gewöhnliches Softwareunternehmen – es ist der digitale Finanzhelfer für Millionen von Privatpersonen und Unternehmen weltweit. Mit Produkten wie TurboTax, QuickBooks, Credit Karma und Mailchimp deckt Intuit ein breites Spektrum ab: von Steuererklärungen über Buchhaltung bis hin zu Marketing. Das Erfolgsrezept? Eine starke Plattformstrategie, die KI und Automatisierung nutzt, um Kunden „done-for-you“-Erlebnisse zu bieten. So wird aus komplizierter Buchhaltung und Steuererklärung ein Kinderspiel – und Intuit bindet seine Nutzer langfristig durch wiederkehrende Abonnements.
Tiefer wirtschaftlicher Burggraben
Es handelt sich um ein besonders stabiles Geschäftsmodell. Der Grund: Intuit verfügt inzwischen über einen tiefen wirtschaftlichen Burggraben. Der Wechsel zu einem anderen Anbieter, beziehungsweise das Erlernen einer anderen Anwendung erfordert Zeit und verursacht bei den Nutzern hohe Wechselkosten.
Darüber hinaus stellen die Risiken der Datenmigration zu einem anderen Produkt Wechsel-Barrieren dar. Grundsätzlich positiv: Beim Markt für Buchhaltungssoftware handelt es sich um einen Wachstumsmarkt. Die Analysten von Mordor Intelligence rechnen mit einem durchschnittlichen Marktwachstum von 2024 bis 2029 von 9,2% bis auf 30,6 Milliarden Dollar.
Umsatzplus von 15% im dritten Quartal
Im dritten Quartal, das am 31. März endete, war Intuit weiter auf dem Wachstumspfad: In Summe gingen Umsätze von 7,75 Milliarden Dollar durch die Bücher (+15% zum Vorjahresquartal). Damit wurden die Analystenprognosen um 190 Millionen Dollar geschlagen. Intuit profitierte von der wachsenden Nachfrage nach seinen KI-gestützten Angeboten, die personalisierte Finanzempfehlungen und die Automatisierung bestimmter Aufgaben wie der Buchhaltung bieten.
Unterdessen war der Technologiekonzern weiterhin hochprofitabel. Übrig blieb beim US-Softwarekonzern ein Nettoergebnis von 2,8 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie lag mit 10,09 Dollar 18% über dem Vorjahresquartal.
Management schraubt Prognose nach oben
Unterdessen strotzt die Konzernführung vor Zuversicht und hat die Planungen mit Vorlage der Zahlen angehoben: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Intuit weiteres Wachstum und stellt einen Umsatz zwischen 18,72 und 18,76 Milliarden Dollar in Aussicht (+12% bis 15%). Zum Vergleich: Bislang war lediglich eine Bandbreite zwischen 18,160 und 18,347 Milliarden Dollar avisiert worden.
Gleichzeitig soll das bereinigte Ergebnis auf 20,07 bis 20,12 Dollar je Aktie ansteigen. Auch das liegt deutlich über der bisherigen Planung (19,16 bis 19,36 Dollar je Aktie).
Derweil handelt die Aktie momentan bei einem Börsenwert von 200 Milliarden Dollar mit dem 36-fachen der erwarteten Gewinne. Geht es nach den Analysten, dann ergibt sich auf dieser Basis weiteres Kurspotenzial. Derzeit empfehlen 25 Analysten die Aktie zum Kauf, während 8 Analysten eine Halteempfehlung und ein Experte eine Verkaufsempfehlung aussprechen. Das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit mit 780 Dollar und damit 8% über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.