Freenet: Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen
Das in Büdelsdorf bei Rendsburg in meiner ehemaligen Schleswig-Holsteinischen Heimat ansässige Telekommunikationsunternehmen Freenet AG hat kürzlich seine Zahlen für das 1. Quartal 2024 veröffentlicht.
Insgesamt spiegeln die Zahlen die Erwartungen der zu Jahresbeginn formulierten Prognose 2024 für das „Jahr des Übergangs“ wider. Bevor ich Ihnen aber die neuesten Zahlen im Detail erläutere, möchte ich das Unternehmen aus dem hohen Norden kurz vorstellen.
Kurzporträt der Freenet AG
Der Telekommunikationsanbieter Freenet AG ist im Jahr 2007 aus einer Fusion der Mobilcom AG mit der freenet.de AG hervorgegangen. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben der größte netzunabhängige Mobilfunkanbieter in Deutschland.
Freenet betreibt kein eigenes Netz, sondern vermarktet Mobilfunkdienstleistungen der Betreiber Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Darüber hinaus vertreibt Freenet unter Marken freenet und klarmobil eigene netzunabhängige Dienste.
Seine Produkte, zu denen auch Mobilfunk-Endgeräte aller gängigen Marken gehören, bietet das Unternehmen in über 500 freenet-Shops und 37 GRAVIS-Stores sowie über zahlreiche Online-Plattformen an.
Neben dem Mobilfunkgeschäft ist Freenet seit 2016 durch den Erwerb der Media Broadcast Gruppe und über eine Mehrheitsbeteiligung an der EXARING AG auch im TV- und Medien-Geschäft tätig. Hier ist das Unternehmen mit den Marken waipu.tv und freenet TV vertreten.
An seinen neun Standorten in Deutschland beschäftigt Freenet aktuell 3.690 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,63 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2023 bei 500,2 Mio. Euro. Der Free Cashflow belief sich auf 262,26 Mio. Euro.
Die aktuellen Quartalszahlen im Detail
Im Zeitraum Januar bis März 2024 erzielte Freenet einen Umsatz von 638,9 Mio. Euro. Damit lag der im 1. Quartal 2024 erzielte Umsatz um 0,2% über dem Wert im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Das EBITDA der ersten drei Monate des laufenden Jahres lag bei 124,2 Mio. Euro und fiel damit um 3% niedriger aus, als noch im 1. Quartal 2023. Gründe für diesen Rückgang waren erhöhte Markeninvestitionen in waipu.tv sowie gestiegene Personalkosten.
Bei den liquiden Mitteln konnte der Telekommunikationsanbieter im 1. Quartal 2024 deutlich zulegen. Der Free Cashflow stieg in diesem Zeitraum um 10,3% auf 71,3 Mio. Euro. Die Zahl der Abonnenten erhöhte sich im 1. Quartal 2024 um 136.800 auf 9,63 Mio. Zum Ende des Vorjahres hatte die Abonnentenzahl noch bei knapp 9,5 Mio. gelegen.
Der starke Anstieg der Abonnenten wurde im Wesentlichen durch ein Rekordwachstum bei waipu.tv, der Internetfernsehen- und Video-on-Demand-Plattform des Unternehmens, getragen.
Prognose für 2024 bestätigt
Freenet wird seine Apple-Reseller-Sparte Gravis aufgrund der immer stärker auf Marktverdrängung ausgelegten Gestaltung der Einkaufspreise durch Apple am 15.06.2024 weitestgehend einstellen. Vor diesem Hintergrund bestätigt der Freenet-Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024, die sich auf die fortgeführten Geschäftsaktivitäten bezieht (damals inklusive Gravis).
Für das Geschäftsjahr 2024 geht das Unternehmen weiterhin von einem EBITDA zwischen 495 und 515 Mio. Euro aus. Der Free Cashflow wird zwischen 260 und 280 Mio. Euro erwartet. Größere Kurssprünge der Freenet-Aktie sind in nächster Zeit eher nicht zu erwarten. Dafür ist Freenet verlässlicher Dividendenzahler mit einer vergleichsweise hohen Dividendenrendite.