C3.ai: KI-Aktie nach Prognosesenkung massiv unter Druck

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Kaum etwas sorgte bei den Anlegern in den letzten Quartalen für so starke Gefühlsausschläge wie das Trend-Thema Künstliche Intelligenz. Die Kursausschläge der Aktien aus diesem Segment sind nichts für schwache Nerven. So auch bei der C3.ai-Aktie, deren Ticker AI schon vermuten lässt, dass es sich hierbei um einen reinen Player im Bereich der künstlichen Intelligenz handelt.

Nachdem sich die Aktie zwischenzeitlich vervielfacht hatte, liegen die Papiere im aktuellen Börsenjahr beinahe 50% in der Verlustzone. Dafür dürfte neben unerwartet schlechten Ergebnissen wohl auch der Rücktritt des Firmenchefs verantwortlich gewesen sein. 

KI-Software zur Optimierung von Geschäftsprozessen

Das Geschäftsmodell von C3.ai basiert auf der Bereitstellung von Enterprise KI-Software, die Unternehmen bei der Optimierung von Geschäftsprozessen, der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und der Steigerung der Effizienz unterstützt. C3.ai nutzt die wachsende Nachfrage nach KI-Technologie und bietet Unternehmen eine umfassende Plattform, um die Vorteile von KI zu nutzen und ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. 

C3.ai – Zukunftswert par excellence

C3.ai wurde 2009 vom Milliardär und erfolgreichen Unternehmer Tom Siebel gegründet und bietet Software im Bereich künstliche Intelligenz an. Die Einsatzgebiete für die KI-Algorithmen sind dabei vielseitig, wie zum Beispiel die Bekämpfung von Geldwäsche, Betrugserkennung, Kundenbeziehungsmanagement oder Bestandsoptimierung. C3.ai stellt seine Software als Entwicklungsumgebung in der Cloud und als Standardpaket vorgefertigter Apps bereit. Die Liste der Kunden ist lang und umfasst zahlreiche renommierte, weltweit tätige Großkonzerne. Die Hauptkunden von C3.ai sind meist große Unternehmen wie LyondellBasell, Raytheon, Shell, Baker Hughes oder die US Air Force:

Umstellung des Geschäftsmodells macht sich bemerkbar

Doch mit dem Hype rund um KI beziehungsweise ChatGPT besteht die Möglichkeit, dass auch kleinere Unternehmen Interesse zeigen. Um mehr Kunden zu gewinnen, hat das Unternehmen im Dezember 2022 sein Preismodell von einem Abo-Modell zu einem verbrauchsbasierten Modell umgestellt. Der Hintergrund: Niedrigere Einstiegskosten sollen zusätzlich Kunden anlocken. Im Gegenzug kann C3.ai mehr Geld verdienen, wenn die Software im Zeitverlauf stärker genutzt wird. Allerdings wird sich die Umstellung in den nächsten Quartalen erst einmal negativ auf das Umsatzwachstum und die Gewinne auswirken. 

Prognose deutlich gekürzt

So aussichtsreich sich das Geschäftsmodell anhört, zuletzt war ordentlich Sand im Getriebe: Der Konzern strich seine Prognose radikal zusammen. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 erwartet C3.ai nur noch einen Umsatz von rund 70 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Bislang wurden noch 105 Millionen Dollar avisiert. Dieser sequenzielle Rückgang um 35% wirft bei den Anlegern Skepsis hinsichtlich der Wiederkehrbarkeit der Subskriptionserlöse auf und zwar vollkommen zurecht. Zeitgleich wurde der Zielwert für das operative Ergebnis von -29 auf -58 Millionen Dollar gesenkt. 

Fazit:

Katastrophale Zahlen und der Rücktritt des Gründers und Firmenchefs Tom Siebel aus gesundheitlichen Gründen haben die Aktie ordentlich durchgerüttelt. Ob sich jetzt allerdings ein Einstieg lohnt, bleibt abzuwarten. Zwar sitzt C3.ai noch auf einem Cash Polster von zuletzt 711,9 Millionen Dollar (aktueller Börsenwert 2,5 Milliarden Dollar), aber für eine nachhaltige Trendwende muss der Konzern erst einmal die nachhaltige Tragfähigkeit des Geschäftsmodells unter Beweis stellen.