Autodesk: Softwarekonzern legt starke Zahlen vor
Die Börse liebt Unternehmen, die mit starken Zahlen glänzen und mit Innovation begeistern. Autodesk liefert gerade beides. Im abgelaufenen Quartal erreichte der Bausoftware-Spezialist sogar eine leichte Wachstumsbeschleunigung.
Design, Cloud & KI: Das Geschäftsmodell von Autodesk
Autodesk ist seit Jahrzehnten der Inbegriff für computergestütztes Design. Mit Klassikern wie AutoCAD und Revit prägt das Unternehmen weltweit die Architektur-, Ingenieur- und Bauindustrie – aber auch die Fertigung, Medien und Unterhaltung. Das Erfolgsgeheimnis? Ein konsequenter Wandel vom klassischen Softwareanbieter zum Plattform- und Cloud-Champion. Heute setzt Autodesk gezielt auf die Verschmelzung von Design und Fertigung in der Cloud, unterstützt durch branchenspezifische Lösungen und Künstliche Intelligenz. Mit diesem Ansatz sichert sich Autodesk nicht nur treue Kunden, sondern baut auch wiederkehrende Umsätze und stabile Margen aus
Marktführer mit globaler Strahlkraft
Autodesk ist weltweit präsent und in vielen Märkten die erste Adresse für digitale Planung und Konstruktion. Ob Hochhaus in New York, Elektroauto aus Kalifornien oder Animationsfilm aus Hollywood – Autodesk-Software steckt überall drin. Besonders stark ist das Unternehmen im Bereich Architektur, Ingenieurwesen und Bau, aber auch die Fertigungsindustrie setzt auf Lösungen wie Inventor und Fusion 360. Die Marktstellung ist exzellent: Mit einem Börsenwert von rund 63 Milliarden Dollar bleibt Autodesk der Platzhirsch in einem wachsenden Milliardenmarkt.
Zahlen überzeugen: Das erste Quartal im Fokus
Das Startquartal hat Autodesk weiter zulegen können: Der Umsatz kletterte um satte 14,8% auf 1,63 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten um 20 Millionen Dollar. Währungsbereinigt lag das Umsatzwachstum sogar bei 16%. Damit wurde die Wachstumsdynamik zu den Vorquartalen nochmals gesteigert (Q4 2024: 12%; Q3: +11%; Q2: +12%).
Auch beim Gewinn je Aktie lag Autodesk mit 2,29 Dollar über den Prognosen. Zum Vergleich: Die Wallstreet-Analysten waren im Vorfeld lediglich von 2,15 Dollar Gewinn je Aktie ausgegangen.
Weiteres Wachstum in Sicht
Die Aussichten für Autodesk bleiben aussichtsreich: Die Nachfrage nach cloudbasierten Designlösungen und KI-gestützten Workflows wächst ungebremst. Mit gezielten Investitionen in KI und Plattformen will Autodesk seine führende Position weiter ausbauen.
Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Umbau des Vertriebsmodells. Autodesk verabschiedet sich zunehmend vom transaktionalen Channel-Geschäft und verlagert Kundenkontakte direkt an sich. Das Ziel: „Weniger, dafür aber fokussiertere Partner – und mehr direkte Kontrolle über Preisgestaltung und Kundenbindung“, erklärt Firmenchef Andrew Anagnost. Die Folge: Höhere Margen im eigenen Online-Store und wachsendes Neugeschäft.
KI-Nutzung geht durch die Decke
Ein zentrales Wachstumsfeld ist Künstliche Intelligenz – nicht als Buzzword, sondern als konkretes Produktivitätsversprechen. Mit der Funktion „AutoConstrain“ etwa automatisiert Autodesk in seiner Plattform Fusion die zeitraubende Modellierung geometrischer Skizzen – inzwischen mehr als 580.000-mal erfolgreich. Dies ist eine Aufgabe, die für die Erstellung von 3D-Modellen von grundlegender Bedeutung ist. Die Akzeptanzrate der Nutzer liegt bei über 50% – Tendenz steigend.
Management hebt Prognose an
Unterdessen zeigt sich die Konzernführung optimistisch: Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz zwischen 6,93 und 7,0 Milliarden Dollar sowie ein Gewinn je Aktie von 9,50 bis 9,73 Dollar erwartet. Bislang war lediglich 9,51 Dollar Gewinn je Anteilschein avisiert worden. Trotz eines konzernweiten Restrukturierungsprogramms – rund 9% der Belegschaft werden abgebaut, um Ressourcen gezielt auf KI und Cloud zu lenken – bleibt Autodesk hochprofitabel und investiert weiter in Zukunftstechnologien
Analysten wittern weiteres Kurspotenzial
Nach dem jüngsten Kursanstieg zeigen sich die Analyten unter dem Strich positiv. Von den 33 Experten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 19 zum Kauf der Papiere. Gleichzeitig sehen 13 Banker in der Autodesk-Aktie eine Halteposition. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 337 Dollar derzeit rund 15% über dem aktuellen Kursniveau.