Neurocrine Biosciences: Wachstumsstarke Biotech-Aktie

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Biotech-Aktien haben 2022 relative Stärke gezeigt. Dies könnte der Startschuss zu einem Comeback der Branche sein, denn nach der längeren Schwächephase fallen die Bewertungen im historischen Vergleich sehr günstig aus. So mancher Biotech-Wert schaffte trotz der schwierigen Börsenlage den Sprung auf ein neues Allzeithoch. Einen davon möchte ich Ihnen heute näher vorstellen.

Kurzportrait

Neurocrine Biosciences stammt ebenfalls aus den USA (San Diego, Kalifornien) und hat sich auf Medikamente zur Behandlung von neurologischen, endokrinen und psychiatrischen Erkrankungen spezialisiert. Dazu zählen beispielsweise Behandlungen von Parkinson, Endometriose und Uterusmyome.

Top-Medikament Ingrezza

Neurocrine Biosciences hat bereits mehrere Medikamente zur Zulassung gebracht. Den Großteil seines Jahresumsatzes von rund 1,5 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet das Unternehmen mit Ingrezza zur Behandlung tardiver Dyskinesien. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um Bewegungsstörungen, die durch eine längere Einnahme von Neuroleptika und Antipsychotika nach deren Absetzung ausgelöst werden.

Quartalszahlen besser als erwartet  

Die vor einigen Wochen vorgelegten Quartalszahlen bestätigten das starke Wachstum, das vor allem vom Medikament Ingrezza getragen wird. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um +31% auf 388 Mio. US-Dollar und der Gewinn verdreifachte sich auf 0,69 US-Dollar pro Aktie. Beide Zahlen lagen über den Analystenprognosen.  

Gut gefüllte Forschungspipeline

Generell ist eine gut gefüllte Forschungspipeline enorm wichtig für die Zukunft von Biotech-Unternehmen. Schließlich garantiert diese das Wachstum von morgen. Diesbezüglich schneidet Neurocrine Biosciences – im Vergleich zu anderen Biotech-Unternehmen mittlerer Größe – deutlich überdurchschnittlich ab.

Das US-Biotech-Unternehmen besitzt eine ganze Reihe von Wirkstoff-Kandidaten in der mittleren und späten klinischen Testphase, die in den nächsten Jahren gute Aussichten auf eine Zulassung haben. Fünf klinische Studien befinden sich derzeit in der dritten (und letzten) klinischen Testphase. Hinzu kommen sieben weitere klinische Studien in der zweiten Phase.

Dabei fokussiert sich Neurocrine Biosciences auf seine Spezialgebiete neurologische und psychiatrische Erkrankungen. Die fortgeschritteneren Projekte enthalten u.a. Wirkstoffe zur Behandlung von Depressionen, Epilepsie und Krampfanfällen sowie mehrere potenzielle Medikamente gegen Schizophrenie.

Der am weitesten fortgeschrittene experimentelle Wirkstoff ist Valbenazine zur Behandlung der Huntington-Krankheit. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die mit unwillkürlichen, vereinzelt auftretenden Bewegungen beginnt und im Verlauf zu einem geistigen Verfall und zum Tod führt. Erste Ergebnisse der Phase-3-Studie deuten auf eine deutliche Verbesserung der Gesamtsituation der Betroffenen hin. Bleibt es dabei, kann im nächsten Jahr der Zulassungsantrag gestellt werden.

Auch eine Übernahme wäre denkbar

Bei der Aktie bietet sich Anlegern außerdem eine Zusatz-Chance bei einer möglichen Übernahme: Mit einem Börsenwert von 11 Mrd. US-Dollar wäre Neurocrine Biosciences für einen großen Pharma- oder Biotech-Konzern – auf der Suche nach neuen Wachstumsfeldern – ein leicht verdauliches „Häppchen“.