Neue deutsche Pharma-Aktie: Das dürfen Sie von Cheplapharm erwarten!

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Auch 2022 stehen Ihnen als Anleger wieder jede Menge Börsengänge in Deutschland bevor. Den Anfang macht Cheplapharm. Noch im Februar will die Pharmafirma in Frankfurt das Börsenparkett betreten und dann rund 750 Millionen Euro durch den Verkauf neuer Papiere einnehmen.

Cheplapharm: Kommt da der „Eisbrecher“?

Eigentlich wollte das in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) sitzende Unternehmen bereits im Herbst 2021 diesen Schritt gehen. Doch wegen der volatilen Börsenlage sah man davon ab. Nun hofft man offenbar darauf, dass die Anleger im Februar etwas optimistischer gestimmt sind.

Tatsächlich gilt Cheplapharm als eine Art „Eisbrecher“ für das Börsenjahr 2022, in dem mit dem Job-Portal Stepstone und dem Prothesenhersteller Ottobock weitere interessante Unternehmen aufs Parkett streben. Aber erst einmal ist nun Cheplapharm an der Reihe. Grund genug, dass wir uns heute das Unternehmen aus Meck-Pomm mal etwas genauer anschauen.

Cheplapharm investiert in etablierte Medikamente

Zunächst: Die Pharmafirma Cheplapharm vertreibt weltweit Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika und Medikamente. Das Besondere: Das Unternehmen verfügt über keine eigene Forschung und Entwicklung. Vielmehr kaufen die Greifswalder von großen Pharmakonzernen Medikamente ein, deren Patentschutz ausgelaufen ist, und lassen diese in Lohnfertigung herstellen.

Zum Portfolio des Konzerns zählen mehr als 125 Marken in unterschiedlichsten Therapiegebieten. Etwa zwei Drittel davon sind Markenprodukte, deren Patente bereits mindestens zehn Jahre ausgelaufen sind.

Kaum Auswirkungen durch Generika-Konkurrenz

Das schafft für Cheplapharm Vorteile. Hintergrund: Sobald ein erfolgreiches Arzneimittel seinen patentrechtlichen Schutz verliert, werden von Konkurrenzfirmen günstigere Nachahmerpräparate, sogenannte Generika, auf den Markt gebracht. In der Regel führt das dazu, dass die Umsätze der Originalmedikamente zugunsten der Generika kurz- bis mittelfristig einbrechen.

Diesen Umsatzverlust umgeht Cheplapharm, indem das Unternehmen vor allem Originaledikamente einkauft, deren Patentschutz schon vor vielen Jahren geendet hat. Darüber hinaus erwirbt die Firma auch Spezialtherapeutika. Jene Arzneien werden von einem so kleinen Patientenkreis konsumiert, dass sich für Generikaproduzenten die Entwicklung eines Nachahmerpräparats kaum lohnt.

Hohe Investitionen in neue Produktzukäufe

Allein im letzten Jahr übernahm Cheplapharm Produkte im Wert von rund 920 Millionen Euro. Darunter Medikamente des japanischen Pharmariesen Takeda. Man glaube, man sei der Partner der Wahl für führende Pharmakonzerne, die sich von patentfreien pharmazeutischen Produkten trennen wollen, akzentuierte Cheplapharm-Co-Chef Sebastian Braun.

Natürlich sind das hohe Investitionen. 2022 will Cheplapharm seine Einkaufstour etwa bei Novartis, Roche, Sanofi oder AstraZeneca fortsetzen und hierfür möglicherweise mehr als 1,8 Milliarden Euro in die Hand nehmen.

Wachstumsfantasie dank starker Margen

Kein Wunder also, dass man nun an der Börse kräftig Geld einsammeln will, um die weiteren Produktzukäufe stemmen zu können. Cheplapharm hat seinen künftigen Anlegern jedenfalls eine beachtliche Wachstumsstory zu bieten. Da das Unternehmen auf die Kosten für Forschung und Entwicklung verzichten kann, erwirtschaftet man traditionell hohe Margen.

Schauen Sie:  In den ersten neun Monaten 2021 erzielte man Erlöse in Höhe von 793 Millionen Euro – ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig lag das operative Ergebnis EBITDA bei starken 481 Millionen Euro. Bei Cheplapharm bleibt also viel Geld vom Umsatz übrig.

Nun bleibt es abzuwarten, ob die Anleger die Wachstumsfantasie der Greifswalder teilen.

Es stehen uns also spannende Wochen ins Haus.