Apple: Immer wieder gut für eine Überraschung – Aktie springt auf Rekordhoch

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Apple ist immer wieder für eine Überraschung gut. Das haben die Kalifornier gestern erneut bewiesen.

Wenn Sie eingefleischter Apple-Fan sind, haben Sie es sicher mitbekommen: Apple hat auf die traditionelle Frühjahrs-Keynote verzichtet und dafür nach „Wartungsarbeiten“ gleich eine komplett neue Produktpalette im Apple-Store angeboten.

Kunden, die am gestrigen Dienstag im Apple-Online-Store shoppen wollten, mussten sich bis zum Mittag gegen 13:30 Uhr gedulden.

Denn morgens um 8 Uhr machte die iPhone-Schmiede ihre Ankündigung wahr und stellte den Online-Store komplett offline.

Der gewünschte Effekt ließ dann auch nicht lange auf sich warten: Nach seiner Wiedereröffnung begann ein Mega-Run auf den Online-Store.

Denn der Konzern hat – ohne viel Aufhebens – einfach eine Reihe neuer Produkte „in die Regale“ gestellt.

Keine Keynote – dafür gleich in die Vollen

Auch wenn es bis zur vermeintlichen Präsentation des iPhone 8 voraussichtlich noch ein halbes Jahr dauern wird, hat Apples Verkaufsschlager gestern schon Familienzuwachs bekommen: Im Zuge der zehnjährigen Partnerschaft mit der RED-Organisation bringt Apple das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus in leuchtendem Rot auf den Markt – in der RED Special Edition.

Verkaufsstart für das technisch überholte – und rote – Modell ist offiziell der 24. März 2017.

Für die 4,7 Zoll-Version hat Apple einen Preis ab 869,- Euro angesetzt, für das Plus-Modell werden mindestens 1.009,- Euro fällig.

Beide Varianten sollen sowohl mit 128 GB als auch 256 GByte Speicher angeboten werden. Für die Sondermodelle hat man sich in Cupertino etwas ganz Besonderes einfallen lassen:

Überraschungsmoment Nr. 2 und 3: der gute Zweck und das Einsteiger-Tablet

Mit dem Erwerb des iPhone 7 in (PRODUCT)RED erhalten die Kunden gleichzeitig die Chance, einen Teil des Geldes an den Global Fund zu spenden, der sich weltweit für die Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria einsetzt.

Apple gilt als der größte Firmenspender des Global Funds. Der Mac-Hersteller hat bislang bereits mehr als 130 Mio. Dollar im Rahmen der RED-Partnerschaft gespendet, so RED-CEO Deborah Dugan.

Gleichzeitig präsentierte die iPhone-Schmiede ein neu überarbeitetes 9,7-Zoll großes iPad mit Retina Display, das für 329,- Dollar ebenfalls am 24. März in den Handel kommt.

Das Tablet ersetzt de facto das 399,- Dollar teure iPad Air 2. Von technischer Seite gibt es kaum Anpassungen im Vergleich zum Vorgängermodell.

Lediglich der A8X-Chip wurde durch den neueren A9-Chip ersetzt. Eine kleine Anpassung gibt es beim Design: Das neue Gerät ist 1,4 Millimeter dicker als das alte iPad Air.

Es wird unter Experten als günstiges Einsteigermodell gewertet.

Heimlicher Einzug der neuen Produkte hebt Aktie auf Rekordhoch

Apple hat hier also erstmals auf eine völlig andere Strategie gesetzt und pflegte die neuen Produkte mehr oder weniger „heimlich“ im Online-Store ein.

Der Apple-Aktie half die überraschende Produkt-Aktualisierung im US-Handel kräftig auf die Sprünge: Sie markierte bereits im frühen Handel ein neues Rekordhoch.

Es ist eben immer wieder das Überraschungsmoment, das Apple aus dem Hut zaubert, gerade dann, wenn kritische Stimmen wieder einmal meinen, es würde eng für den Smartphone-Pionier.

Darauf ist stets Verlass bei dem Börsen-Evergreen, auf den Anfang des Jahres auch die amerikanische Investoren-Legende Warren Buffett über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway in beträchtlichem Maß gesetzt hat, obwohl er zuvor immer wieder – recht konservativ – betont hatte, mit Technologie-Aktien „nichts am Hut zu haben“.

Auch er kam offenbar um diese Einsicht nicht mehr herum.

Und noch was Neues…

Wie heute bekannt wurde, bringt Apple jetzt auch noch eine neue Video-App an den Start, mit der iPhone- und iPad-Nutzer schnell und einfach selbst Videoclips erstellen können.

„Clips“ ist dazu ausgelegt, Videoclips, Fotos und Musik so miteinander zu kombinieren, dass ein ausdrucksstarkes Video entsteht.

Die neue App bringt mit Live Titles ein weiteres Feature mit, wodurch Anwender animierte Captions und Titel nur mit ihrer Stimme erstellen können.

Neben Comic Book Filter, stehen auch Sprechblasen und weitere animierte Poster zur Verfügung, um der Persönlichkeit im Video Ausdruck zu verleihen.

Laut Unternehmensangaben wird die Clips-App ab April kostenfrei im App Store von Apple erhältlich sein und ist auf Geräten ab dem iPhone 5s und neuer einsetzbar.

Darüber hinaus steht die Apple-App „Swift Playgrounds“, mit der junge Menschen das Programmieren lernen können, ab sofort in weiteren Sprachen zur Verfügung.

Erst letzten Sommer auf der WWDC in San Francisco vorgestellt, ist „Swift Playgrounds“ ab sofort auch in Japanisch, Deutsch, vereinfachtem Chinesisch, Französisch und lateinamerikanischem Spanisch erhältlich – zuvor gab es das Lernprogramm nur auf Englisch.

„Stecke Dein Geld nur in Unternehmen, die auch ein Dummkopf führen könnte, denn früher oder später wird es dazu kommen,” soll Starinvestor Warren Buffett einmal gesagt haben.

Ob er dabei Apple im Hinterkopf hatte, weiß man nicht. Klar ist jedenfalls, dass man mit dieser Erfolgsstory wohl kaum etwas falsch machen kann.