Morgan Stanley – Gegenwind von den Börsen drückt die Gewinne massiv

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Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im dritten Quartal 2022 die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt – sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Zahlen deutlich niedriger. Der Aktienkurs legt den Rückwärtsgang ein.

Analystenschätzungen wurden nicht ganz erreicht

Dass die großen US-Banken in dritten Quartal 2022 nicht an die hervorragenden Ergebnisse des Vorjahrs anknüpfen können, hat die Wall Street längst eingepreist. Die Augen der Anleger richten sich deshalb vor allem darauf, ob wenigstens die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten erreicht werden. Und hier hat Morgan Stanley im dritten Vierteljahr negativ überrascht.

Die Umsätze erreichten mit 13,0 Milliarden Dollar nicht ganz die Prognosen von 13,2 Milliarden Dollar. Und der Gewinn je Aktie lag mit 1,47 Dollar ebenfalls niedriger als die Voraussagen mit 1,51 Dollar.

Gegenüber dem dritten Vierteljahr 2021 war die Diskrepanz allerdings deutlich größer. Die Umsätze hatten damals mit 14,8 Milliarden Dollar fast 14 % mehr erreicht als jetzt, das Ergebnis je Aktie mit 1,98 Dollar sogar knapp 35 % mehr.

Wealth Management und Wertpapiergeschäft enttäuschen

Die erhebliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem aufgrund der kräftigen Kursrückgänge bei Aktien und Anleihen entstanden. Das hat im größten Segment, dem Wealth Management, die Basis für die Provisionszahlungen der Kunden und die Transaktionsgebühren, deutlich gedrückt.

Dass dort der Gewinn vor Steuern mit 1,5 Milliarden Dollar dennoch um rund 100 Millionen Dollar über dem Vorjahreswert lag ist vorwiegend den erhöhten Zinserträgen zu verdanken. Sie kletterten um 15 % auf gut 2 Milliarden Dollar. Immerhin konnte Morgan Stanley in der Vermögensverwaltung Netto-Mittelzuflüsse von 65 Milliarden Dollar vermelden.

Im Geschäftsbereich Institutional Securities war der Aderlass durch die Börsenbaisse noch wesentlich stärker. Dort gingen die Erlöse aus dem Beratungs- und Emissionsgeschäft um 55 % zurück und die Einnahmen im Aktienhandel um 14 %. Lediglich im Anleihengeschäft gab es ein Plus – und zwar von 33 %.

Aktienkurs fällt um 3 % zurück

Positiv zu Buche schlägt, dass die New Yorker Investmentbank im dritten Quartal für 2,6 Milliarden Dollar eigenen Aktien zurückkaufte und dass sie am 15. November eine Quartalsdividende von 77,5 Cents je Aktie ausschüttet.

Im vorbörslichen Handel an der Wall Street reagierte der Kurs der Morgan Stanley-Aktie mit einem Abschlag um knapp 3 % auf 77 Dollar. Ähnlich hoch waren die Verluste im deutschen Nachmittagshandel. Die Notierungen schwankten im Bereich um 79 Euro und damit 2 Euro niedriger als gestern. Noch im Februar dieses Jahres hatte die Aktie über 95 Euro gekostet.