Morgan Stanley-Aktie zieht nach robustem Quartal kräftig an

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Es ist wieder so weit. Der Start in die US-Berichtssaison hat begonnen. Ein erstes Fazit: Die US-Großbanken überraschen im zweiten Quartal mit einer robusten Gewinnentwicklung. Rückenwind gab es vor allem durch die höheren Zinseinnahmen. Gleichzeitig geht aber die Sorge um, dass durch die restriktivere Geldpolitik (sprich höhere Zinsen) die Zahl der Kreditausfälle deutlich steigen könnte.

In Summe robuster erste Eindruck

Bereits in der zurückliegenden Woche verzeichneten JPMorgan und Wells Fargo kräftige Anstiege der Quartalsgewinne vermeldet. Wie eingangs erwähnt, wurden die Ergebnisse primär durch die gestiegenen Leitzinsen und höhere Zinseinnahmen positiv beeinflusst. Dagegen drückte bei Citigroup das flaue Handelsgeschäft den Gewinn nach unten. US-Kreditgeber Bank of New York Mellon verbesserte unterdessen seinen bereinigten Gewinn je Aktie.

Flaute im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen belastet

Schwächer lief es hingegen bei Morgan Stanley: Hier drückte die die Flaute im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen auf die Stimmung und sorgte für Bremsspuren. Unter dem Strich schmolz der Quartalsgewinn um 13% auf 2,18 Milliarden Dollar zusammen. Je Aktie blieb ein Gewinn in Höhe von 1,24 Dollar hängen. Das waren dennoch 9 Cent mehr als die Wallstreet-Analysten im Vorfeld erwartet hatten.

Insgesamt lagen die Erträge mit 13,5 Milliarden 2% über dem Vorjahreswert von 13,1 Milliarden Dollar. Im besonders beachteten Investmentbanking stagnierten die Erträge bei 1,16 Milliarden Dollar. Allerdings sprach Finanzchefin Sharon Yeshaya von einem Rückstau an Kapitalmarkttransaktionen und stellte die Anleger auf eine Erholung in den nächsten Quartalen ein.

Höhere Zinsen machen sich positiv bemerkbar

Die Effekte der restriktiven Geldpolitik schlagen sich auch in der als Zugpferd geltenden Wealth-Management-Sparte von Morgan Stanley positiv nieder: Die Zinserträge der Einheit legten um 23,4% auf 2,2 Milliarden Dollar zu. Insgesamt meldete das Geldhaus einen Anstieg der Wealth-Management-Einnahmen von 16% auf ein Rekordniveau von 6,66 Milliarden Dollar.

Das Unternehmen verzeichnete zudem Zuflüsse in Höhe von 90 Milliarden Dollar in seiner Vermögensverwaltungseinheit und wies eine Kapitalquote aus, die deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen lag.

Morgan Stanley hebt Dividende um 13% an

Positiv für die Anleger: Es wurde ein zeitlich unbefristetes 20 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Derweil wurde die Quartalsdividende um 13% auf 85 Cent je Aktie angehoben. Aufs Jahr hochgerechnet zahlt die Großbank entsprechend 3,40 Dollar je Aktie an Dividende an ihre Aktionäre aus. Beim aktuellen Aktienkurs von rund 93 Dollar entspricht dies einer Dividendenrendite (Anm.: Dividende in Relation zum Aktienkurs) von etwa 3,6%.

Aktie reagiert deutlich positiv auf die Zahlen

Den Anlegern zeigen sich von dem Zahlenwerk offenbar positiv beeindruckt. Die Papiere von Morgan Stanley notierten nach Vorlage der Zahlen mit einem kräftigen Kursplus. Schwächer fällt allerdings die bisherige Jahresbilanz aus. Mit einem Wertzuwachs von rund 9% hinkt die Aktie dem breiten Aktienmarkt, gemessen am US-Aktienleitindex S&P 500 ( +19%) doch recht deutlich hinterher.