Mondelez trotzt mit Milka dem Kakao-Schock
Wer zu Ostern zu tief in die Milka-Eier gegriffen hat, bekommt jetzt die Quittung – nicht auf der Waage, sondern an der Börse. Denn während sich Schokoladenliebhaber die Feiertage versüßt haben, kämpfen Schokoladenhersteller wie Mondelez mit der bitteren Seite ihres Geschäfts: den explodierenden Kakaopreisen. Doch der US-Konzern beweist, dass man auch in diesem Umfeld satte Gewinne einfahren kann – vor allem, wenn man den Preishebel beherrscht wie kein Zweiter.
Preis hoch, Cashflow süß: So begegnet Mondelez dem Kakao-Kollaps
Die jüngsten Zahlen zeigen: Mondelez stemmt sich mit aller Macht gegen die Preisexplosion beim Kakao. Die Kosten für die wichtigste Zutat der hauseigenen Marken wie Milka, Toblerone und Cadbury sind so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Doch statt unter der Last zu ächzen, setzt der Konzern auf eine klare Strategie: Preiserhöhungen. Und zwar deutlich aggressiver als Konkurrenten wie Hershey.
Warum das funktioniert? Weil Mondelez davon ausgeht, dass die eigenen Kunden weniger preissensibel sind. Eine Preiserhöhung um 1 % reduziert den Absatz nur um etwa 0,5 % – das ist verkraftbar. So wächst der Umsatz trotz rückläufiger Mengen weiter. Für das abgelaufene Geschäftsjahr stehen 36,4 Milliarden Dollar Umsatz zu Buche, der operative Gewinn steigt auf 6,3 Milliarden. Trotz des durch einmalige Sondereffekte gesunkenen Nettoergebnisses bleibt der Free Cashflow mit 3,6 Milliarden stark – genug, um die Dividende zu erhöhen und eigene Aktien im Milliardenwert zurückzukaufen.
Süßes Polster für unruhige Zeiten – doch der Markt bleibt skeptisch
Trotz solider Fundamentaldaten notiert die Aktie in der Nähe des Zehnjahrestiefs. Das liegt auch an der Bewertung: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 20 ist die Aktie kein Schnäppchen, zumal das Umsatzwachstum nur bei rund fünf Prozent liegt. Dennoch bleibt Mondelez ein attraktives Basisinvestment – vor allem für Dividendenfans. Die Ausschüttung liegt bei über 3 % und wächst im Schnitt um zehn % pro Jahr.
Ein weiteres Plus: Mondelez ist weltweit breit aufgestellt, erzielt drei Viertel seines Umsatzes außerhalb der USA und profitiert von seiner starken Position in Wachstumsmärkten. Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm „Cocoa Life“ sichert sich der Konzern zudem langfristig den Zugang zu Rohstoffen – eine Art Versicherung gegen weitere Preisschocks.
Fazit
Wer sich die Osterzeit nicht nur mit Schokolade, sondern auch mit soliden Dividenden versüßen will, findet in Mondelez einen stabilen Kandidaten. Die Bewertung ist zwar nicht billig, aber wer auf langfristige Gewinne setzt und kurzfristige Volatilitäten aushält, kann sich hier ein schönes Polster aufbauen – auch für den nächsten Schokoladenkater nach den Feiertagen.