Mix aus geopolitischer Nervosität, Chip-Rallys und Trump

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Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Börsenvorberichts – heute mit einem Mix aus geopolitischer Nervosität, Chip-Rallys und einer Portion Trump’scher Dramatik.

Marktgeschehen an den Börsen – Gewinne auf dünnem Eis

Nach dem verheißungsvollen Wochenauftakt dürften die Anleger am Dienstag wieder auf die Bremse treten: Der DAX schwächer erwartet. Die Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung hatte den Börsen am Montag noch Auftrieb gegeben – doch dann kam Trump.

Während der Dow Jones (+0,75 %), der S&P 500 (+0,94 %) und der Nasdaq 100 (+1,42 %) am Montag ihre Verluste vom Freitag wettmachten, kehrte in Asien am Dienstag wieder Unsicherheit zurück. Besonders kritisch beobachtet wird die Lage in der Straße von Hormus – dem Nadelöhr des Ölhandels. Noch fließt das Öl. Doch Analysten warnen: Sollte sich der Konflikt zwischen Israel und Iran weiter zuspitzen, könnte der Ölpreis schnell wieder Richtung 100-Dollar-Marke marschieren – oder sogar deutlich darüber hinaus.

Asiens Börsen zeigten sich indes zögerlich. Die Anleger blickten mit Spannung auf die Zinsentscheidung der Bank of Japan. Zwar wird heute keine Änderung erwartet, doch die Inflationsentwicklung macht eine Zinserhöhung im Juli immer wahrscheinlicher. Der Nikkei konnte sich mit einem Plus leicht behaupten.

Unternehmensnachrichten & Einzelaktien – Chips und Stahl glänzen

An der Wall Street standen vor allem Tech- und Chipwerte im Rampenlicht. Ganz vorn mit dabei: AMD, deren Aktien nach optimistischen Prognosen für neue Grafikprozessoren um satte 8,8 % zulegten. Auch MarvellARM und Micron sprangen auf den Chip-Zug auf. Die Halbleiterbranche zeigt wieder Biss.

Cisco profitierte von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank und kletterte um rund 2 %. Starke Signale aus dem IT-Sektor – trotz unsicherer Großwetterlage.

Für den US-Stahlkonzern US Steel ging es ebenfalls bergauf: +5 %, nachdem das Unternehmen eine bedingte Genehmigung zur Partnerschaft mit Nippon Steel erhalten hatte.

Weniger erfreulich lief es für Sarepta Therapeutics. Die Aktie stürzte nach einem zweiten Todesfall im Zusammenhang mit einer Gentherapie um über 40 % ab. Analystenhäuser reagierten prompt mit Abstufungen – ein drastischer Dämpfer für das Biotech-Unternehmen.

Politischer Einfluss – Trump sorgt für Unruhe

Und dann ist da noch Donald Trump. Wieder einmal. Der US-Präsident hat den G7-Gipfel in Kanada abrupt verlassen – offiziell wegen „wichtiger Angelegenheiten in Washington“. Was genau, blieb nebulös. Doch die geopolitische Bühne deutet an: Trump will beim Nahost-Konflikt das Heft selbst in die Hand nehmen.

Seine überraschende Forderung nach einer Evakuierung Teherans schürte die Sorgen um eine mögliche militärische Eskalation und ließ die S&P-Futures in Asien deutlich abrutschen.

Während das Weiße Haus beschwichtigt und weiter auf Diplomatie setzt, bleibt der Markt nervös. Die Anleger fragen sich: Kommt da noch etwas? Vor der morgen anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed bleibt die Stimmung jedenfalls angespannt.

Fazit:

Zwischen Chip-Euphorie und geopolitischer Unsicherheit bleibt der Markt ein Tanz auf der Rasierklinge. Die Richtung ist offen, aber klar ist: Wer in diesen Tagen investiert, braucht starke Nerven – oder einen guten Kompass.