Mensch und Maschine blickt auf gutes Halbjahr zurück
In der aktuellen konjunkturellen Lage ist das keine Selbstverständlichkeit: Das deutsche Software-Unternehmen Mensch und Maschine (MuM) hat vor wenigen Tagen gute Zahlen vorgelegt.
Der mittelständische Spezialist für CAD- und CAM-Software blickt auf das zweitbeste 1. Halbjahr in der Unternehmensgeschichte zurück und ist darüber hinaus optimistisch für die Zukunft.
Spezialist für CAD- und CAM-Software
Zunächst für Sie hier im „Schlussgong“ ein kurzes Unternehmensporträt, da viele Investoren diesen kleinen Nebenwert (noch) nicht kennen: Der Anbieter sogenannter CAD- und CAM-Lösungen wurde 1984 von dem damals erst 30-jährigen Diplom-Informatiker Adi Drotleff gegründet. Der charismatische Firmenlenker ist noch immer als geschäftsführender Direktor tätig und führt darüber hinaus den Verwaltungsrat. Nach wie vor hält er gut 45% der Anteile.
Zur Erläuterung der beiden Geschäftssparten: CAD steht für „Computer-Aided Design“ und CAM für „Computer-Aided Manufactoring“. Dahinter steckt das sogenannte rechnergestützte Konstruieren. Es bezeichnet die Unterstützung von konstruktiven Aufgaben mittels EDV zur Herstellung eines Produkts (beispielsweise Auto, Flugzeug, Bauwerk, Kleidung). Mit der speziellen Konstruktions-Software von MuM arbeiten Architekten und Anlagenbauer, aber auch Entwickler aus dem Bereich Industrie-Design.
Im Jahr 1997 ging MuM als einer der Pioniere an den Neuen Markt, erlebte dann den Niedergang der Technologie-Börse, überlebte diesen im Gegensatz zu vielen anderen aber auch und beweist seit annähernd 30 Jahren, dass damals auch Top-Unternehmen an die Börse gegangen sind.
Operative Gewinnmarge auf über 22% gesteigert
MuM erzielte im 1. Halbjahr 2025 einen Umsatz in Höhe von 120,87 Mio. Euro. Der Rohertrag erreichte einen Wert von 93,32 Mio. Euro. Zur Erläuterung: Der Rohertrag ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die die Differenz zwischen Umsatzerlösen und Waren- bzw. Materialeinsatz darstellt. Die Rohertragsmarge lag damit bei gut 77%.
Verantwortlich für die sehr hohe Rohertragsmarge ist die Autodesk-Umstellung von Wiederverkauf auf Provision. Zum Hintergrund: Autodesk ist ein US-amerikanischer Softwarekonzern, dessen Software MuM viele Jahre weiterverkauft hat. Nun wurde das Geschäft seitens Autodesk auf ein Provisionsmodell umgestellt.
Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 26,76 Mio. Euro. Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) kletterte auf sehr gute 22,1%. Der Nettogewinn erreichte 17,50 Mio. Euro bzw. 1,05 Euro je Aktie. Der operative Cashflow (Kassenzufluss aus dem operativen Geschäft) lag in der ersten Jahreshälfte 2025 bei 14,69 Mio. Euro bzw. 0,88 Euro je Aktie.
Prognosen für 2025 und 2026 bestätigt
MuM-Chef Adi Drotleff und Finanz-Chef Markus Pech sind weiterhin optimistisch und bestätigen auf Basis des guten 1. Halbjahres die Prognose für das laufende Jahr. Für 2025 wird ein Wachstum von 5 bis 7% beim Rohertrag, 9 bis 19% bei EBIT bzw. Gewinn je Aktie sowie eine Dividende von 2,05 bis 2,15 Euro je Aktie erwartet.
Für 2026 rechnet das Management dann wieder mit einem kräftigeren Wachstum von 8 bis 12% beim Rohertrag sowie 13 bis 25% bei EBIT und Gewinn je Aktie. Die Dividende soll um 25 bis 40 Cent je Aktie steigen.
Das sind meines Erachtens gute Gründe, warum Sie sich diesen Hidden Champion an der deutschen Börse einmal näher anschauen sollten!