Megatrend Autonomes Fahren – wer hat die Nase vorn?

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Das autonome Fahren wird unsere Mobilität langfristig grundlegend verändern.

Schon heute verzichten junge Menschen immer häufiger auf den Führerschein, weil ihnen Angebote wie öffentlicher Nahverkehr, Bahn und Flugzeug sowie Carsharing für ihre Mobilität ausreichen.

Ein eigenes Fahrzeug wird eher als Belastung und unnötiger Kostenfaktor empfunden.

Sobald kostengünstige autonome Fahrdienste als zusätzliche Alternative zur Verfügung stehen, werden immer weniger Menschen ein eigenes Fahrzeug benötigen.

Auch ich kann mir vorstellen, auf mein Auto zu verzichten, wenn ich jederzeit ein Robotaxi bestellen kann, das mich überall hinbringt und in der Summe weniger kostet als ein eigenes Auto.

Ist Waymo weiter als Tesla?

Aber wer wird von dieser Entwicklung am meisten profitieren?

Ich denke, da gibt es mehrere Möglichkeiten:

Zum einen Tesla: Elon Musk sieht den Wert seines Unternehmens vor allem im Vorsprung beim autonomen Fahren.

Das Unternehmen verfügt im Vergleich zu anderen Herstellern über die meisten Fahrdaten, die es bereits mit dem Autopiloten gesammelt hat – ein wertvoller Schatz.

Doch der Autopilot ist noch nicht als vollautonomes Fahrsystem, sondern nur als Assistenzsystem zugelassen.

Weitere Profiteure sind die Robotaxis der General-Motors-Tochter Cruise und der Alphabet-Tochter Waymo.

Nach einer mehrjährigen Testphase mit vielen Einschränkungen dürfen sie seit Kurzem in San Francisco rund um die Uhr kommerzielle Fahrten ohne Sicherheitsfahrer an Bord anbieten.

Während Cruise in den ersten Tagen mit zahlreichen Problemen wie einer Kollision mit einem Feuerwehrauto zu kämpfen hatte und seine Flotte auf Anordnung verkleinern musste, lief bei Waymo alles reibungslos.

9 Billionen Dollar Umsatzpotenzial für 2030

Die Betreiber von Plattformen für autonome Fahrdienste könnten die großen Gewinner sein, sobald ein Robotaxi billiger ist als ein eigenes Auto.

1 US-Dollar pro Meile gilt als Schwelle, ab der dies der Fall sein wird.

Die Fondsgesellschaft Ark Investment schätzt deswegen, dass die Betreiber autonomer Fahrdienste bis 2030 bis zu 9 Billionen US-Dollar Umsatz machen.

Es geht also um viel Geld, doch die Frage, wer in diesem Bereich am meisten verdient, ist noch nicht abschließend geklärt.

Wer kann zuerst sein System weltweit ausrollen?

Für Plattformen wie Waymo von Alphabet spricht, dass sie alles aus einer Hand anbieten, vom selbstfahrenden Auto bis zur App, über die es gebucht wird.

Funktioniert alles reibungslos, könnte das System weltweit ausgerollt werden.

Doch wenn Tesla schnell genug mit einem vollständig zugelassenen, vollautonomen Fahrzeug ist, könnten solche Fahrzeuge auch über bestehende Plattformen wie Uber angeboten und abgerufen werden.

Uber hat zwar seine eigenen Entwicklungen in Richtung autonomes Fahren eingestellt.

Es wäre für das Unternehmen aber ein Leichtes, in seiner App neben Kategorien wie UberX, Premium oder Green eine weitere Kategorie für autonome Taxis einzuführen.

Waymo hat schon die Zulassung für vollautonome Robotaxis

Sie sehen also: Das Rennen ist noch nicht entschieden.

Heute hat Alphabet für mich die Nase vorn. Denn Waymo hat bereits die volle Zulassung für Robotaxis in San Francisco und kann nun beweisen, dass das System funktioniert. Das wird die Zulassung in weiteren Städten oder Ländern erleichtern.

Wenn aber Autohersteller wie Tesla schnell genug sind und jeder seinen selbstfahrenden Tesla über Plattformen wie Uber anbieten kann, könnte sich das Blatt wenden.