Medtronic: Aufholjagd für Medizintechniker könnte bald starten

Inhaltsverzeichnis

Vom Paukenröhrchen bis zum künstlichen Kniegelenk: Wegen der Überlastung der Kliniken während der Corona-Pandemie wurden rund 75 Prozent der planbaren Operationen verschoben. Das hatte zum Teil schwere Folgen. Vor allem für die Patienten, aber auch für einige Unternehmen.

Medtronic (WKN: A2DGL0) zählt als global größter Medizintechniker zu den Verlierer-Unternehmen. Selbst im Kreis interessierter Anlegerinnen und Anleger kennen viele Medtronic nicht, obwohl das Unternehmen in der Branche führend ist. Mit einem Umsatz von 30 Milliarden Dollar genießt Medtronic zu Mitbewerbern wie Johnson & Johnson, Siemens oder Philips, deren Umsatz sich zwischen 15 und 23 Milliarden Dollar bewegt, einen deutlichen Vorsprung.

Hochwertige Medizintechnik seit mehr als 70 Jahren

Den Durchbruch zum führenden Medizintechnik-Hersteller hatte Medtronic bereits in den 1950er-Jahren, als das Unternehmen eine batteriebetriebene Version des Herzschrittmachers entwickelte, die zum Standard wurde. Mehr als 50 % der heute implantierten Herzschrittmacher stammen aus dem Hause Medtronic. Darüber hinaus verkauft das Unternehmen Geräte, die in den Neurowissenschaften, bei Operationen und bei Patienten mit Diabetes zum Einsatz kommen. Hier hat das Unternehmen insgesamt 49.000 Patente angemeldet.

Allein in diesem Jahr steckte Medtronic 2,7 Milliarden Dollar in die Forschung und in die Entwicklung neuer Medizintechnik. Außerdem hält Medtronic die Augen offen für attraktive Zukäufe. Im letzten Jahr wurden sieben Firmen übernommen. Darüber hinaus wurde eine halbe Milliarde Dollar in Beteiligungen gesteckt.

Das alles spricht für Medtronic, ein Unternehmen, das seit über 70 Jahren einen hervorragenden Job macht. Während der Pandemie ging der Absatz allerdings deutlich zurück, unter anderem wegen des Aufschubs planbarer Operationen.

Medtronic: Einbruch während der Corona-Pandemie, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Für Medtronic war das natürlich alles andere als gut, für Sie als Anlegerin oder Anleger könnten sich dadurch Chancen ergeben. Experten gehen nämlich davon aus, dass Medtronic bald mit der Aufholjagd startet.

Aktienplus von 25 % erwartet

Zum Jahresende war die Aktie mehr als 10 % eingebrochen, aber wegen der Aussicht auf ein Pandemie-Ende hat sich der Wert des Unternehmens erholt. Laut dem Analysehaus Stiefel könnte der Umsatz um bis zu 6 % steigen, der Gewinn pro Aktie sogar um 14 %. Insgesamt erwartet Stiefel ein Aktienplus von 25 % – also äußerst lukrative Aussichten für Aktionäre.

Grundsätzlich gilt Medtronic als stabiler Wachstumstitel, obwohl das Unternehmen neben der Pandemie weitere Probleme lösen muss. Zum einen kämpft Medtronic mit einer missglückten Studie. Hier sollte bewiesen werden, wie sich die hauseigene Technik positiv auf den Blutdruck auswirken kann, was jedoch nicht wie gewünscht funktionierte. Zum anderen gab es von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA eine Warnung zur Produktsicherheit der Insulinpumpen.

Beides wird Medtronic Umsatz kosten und eventuell muss auch die Aktie noch einmal Federn lassen. Vielleicht nutzen Sie Kursrücksetzer dann für Ihren günstigen Einstieg?

Eine Dividende sollte Ihnen auf jeden Fall sicher sein. Medtronic hat diese die letzten 44 Jahre stetig gesteigert. In diesem Jahr werden 2,52 Dollar je Aktie erwartet.