Salzgitter Aktie: Jahresprognose angehoben

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Der Jahresauftakt verlief höchst erfreulich für Deutschlands zweitgrößten Stahlhersteller: Salzgitter konnte mit seinem Vorsteuergewinn von 95,9 Millionen Euro die Erwartungen der Analysten übertreffen und hat infolgedessen auch die Prognose für das Jahresergebnis angehoben.

Demnach beziffert das Unternehmen sein erwartetes Vorsteuerergebnis für 2018 nun mit voraussichtlich 250 bis 300 Millionen Euro, nachdem die Prognose bislang in der Spanne von 200 bis 250 Millionen Euro angesiedelt war.

Damit entsprechen die Konzernerwartungen nun den Einschätzungen der Analysten, die bereits zuvor ein Vorsteuerergebnis für das Gesamtjahr von 270 Millionen Euro vorhergesagt hatten. Im vergangenen Jahr hatte Salzgitter einen Vorsteuergewinn von 238 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Außenumsatz entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum recht stabil und verzeichnete einen eher leichten Rückgang von 2,4 Milliarden auf nun 2,3 Milliarden Euro. Besonders gut lief nach Unternehmensangaben das Geschäft im Flachstahlsegment.

Salzgitter Aktie: Analysten bleiben skeptisch

Die vorläufigen Zahlen, die Salzgitter Ende April präsentiert hat, stießen bei Analysten wie Anlegern auf positive Resonanz. In unmittelbarer Folge legte die im MDax gelistete Salzgitter Aktie um 3 Prozent zu, auf Jahressicht liegt sie derzeit fast 50 Prozent im Plus. Allein innerhalb eines Monats konnte das Papier rund 16 Prozent zulegen und kostete zuletzt etwa 47 Euro.

So gut es auch ankam, dass Salzgitter sich selbst nun ebenfalls ein besseres Jahresergebnis zutraut als bisher, unterm Strich bleiben die Analysten auch nach der vorläufigen Q1-Bilanz skeptisch, was das weitere Kurspotenzial der Salzgitter Aktie betrifft.

Die meisten Experten raten lediglich dazu, das Papier zu halten, die Kursziele bewegen sich dabei oftmals nur unwesentlich oberhalb der jüngsten Notierung, zum Teil jedoch auch deutlich darunter. So sehen beispielsweise Analysten des Analysehauses Warburg Research oder auch der Schweizer Großbank UBS das Kursziel bei lediglich 42 Euro, die Baader Bank liegt mit 38,50 Euro noch darunter.

Risiken durch äußere Faktoren

Goldman Sachs rechnet mit einem leichten Anstieg auf 49,50 Euro, Experten der Commerzbank setzen das Kursziel mit 54 Euro derzeit am höchsten an nach einer Anhebung von zuvor 50 Euro, raten aber dennoch nach wie vor lediglich zum Halten der Salzgitter Aktie.

Risiken bestehen beispielsweise in den kaum kalkulierbaren Rohstoffkosten sowie der Preisentwicklung für zu verarbeitende Edelmetalle und Währungseffekte. Auch die viel diskutierten US-Strafzölle könnten sich – zumindest indirekt – auch auf Salzgitter auswirken, wenn beispielsweise ausländische Unternehmen ihren Stahl vermehrt in Europa verkaufen, anstatt in die USA zu exportieren. Die zuletzt eingetrübten Konjunkturaussichten könnten das Geschäft zusätzlich belasten, vor allem mit Blick auf das zweite Halbjahr äußerten sich einige Analysten skeptisch.

Detaillierte Zahlen zum ersten Quartal wird Salzgitter am 15. Mai vorlegen.