Massive Insiderkäufe nach Kurssturz von Enphase Energy

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Heute berichte ich Ihnen wieder über auffällige Aktientransaktionen von Vorständen oder renommierten Hedgefonds. Denn wer sollte die zukünftige Entwicklung in den Firmen besser beurteilen können als die Vorstände oder Großaktionäre, die ganz nah am Puls der Zeit sind?

Aktientransaktionen dieser Personen können Ihnen wichtige Informationen liefern. Besonderen Informationsgehalt haben dabei die Aktienkäufe. Das hat einen einfachen Grund: Während es für Verkäufe vielfältige Gründe (z.B., dass ein Manager auch Liquidität für private Verpflichtungen benötigt) gibt, dürfte ­hinter massiven Aktienkäufen vor allem eines stecken: Die Intention Geld zu verdienen.

Anbei finden Sie drei Unternehmen, die in der vergangenen Woche durch interessante Insidertransaktionen aufgefallen sind:

Enphase Energy

Bei dem US-Solarkonzern Enphase Energy haben gleich zwei Firmeninsider nach dem jüngsten Kursrutsch zugegriffen und signifikante Aktienpakete eingesammelt. Der Finanzvorstand Mandy Yang und der Director Thurman Rodgers erwarben bei Kursen zwischen 156,86 und 166,88 Dollar insgesamt 67.900 Aktien. Der Gesamtwert der Zukäufe lag bei über 10,6 Millionen Dollar. 

Das kalifornische Unternehmen Enphase Energy ist nach eigener Aussage der weltweit führende Anbieter von Wechselrichter-basierten Solar-Speichersystemen. Die intelligenten Geräte wandeln die Gleichspannung von Solaranlagen in Wechselspannung für das Stromnetz. Darüber hinaus bietet Enphase Lösungen zur Speicherung, Steuerung und Verwaltung von Solarenergie sowie Ladegeräte für E-Autos an.

Im ersten Quartal 2023 steigerte der US-Konzern den Umsatz um 64,6% auf 726 Millionen Dollar. Gleichzeitig lag das Nettoergebnis mit 146,9 Millionen Dollar deutlich über dem Vorjahresquartal (Q1 2022: 51,9 Millionen Dollar). Allerdings enttäuschte Enphase mit seiner Prognose für das laufende Quartal. So soll der Umsatz zwischen 700 und 750 Millionen Dollar liegen, was unter der Konsensschätzung der Analysten von 760 Millionen Dollar liegt.

Cleveland-Cliffs

Gleich fünf Insider nutzten den Kursrücksetzer nach den Quartalszahlen zu Aktienkäufen. Insgesamt erwarben die Entscheidungsträger 125.300 Anteilscheine. Bei Kaufkursen zwischen 14,87 und 15,18 Dollar lag das gesamte Transaktionsvolumen bei 1,875 Millionen Dollar.

Cleveland-Cliffs ein Flachstahlproduzent in Nordamerika. Das Unternehmen ist in der Herstellung von Eisenerzpellets tätig. Es ist vertikal integriert, von den abgebauten Rohstoffen, direkt reduziertem Eisen und Eisenschrott bis hin zur primären Stahlerzeugung und der nachgelagerten Veredelung, dem Stanzen, dem Werkzeugbau und der Rohrherstellung. Das Unternehmen bedient verschiedene Märkte wie die Automobilindustrie, die Infrastruktur und das verarbeitende Gewerbe, Stahlproduzenten sowie Händler und Verarbeiter.

Im ersten Quartal verzeichnete der Stahlkonzern einen Umsatzrückgang um 11,7% auf 5,3 Milliarden Dollar. Unter dem Strich rutschte Cleveland-Cliffs mit -57 Millionen Dollar in die Verlustzone nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von 801 Millionen Dollar in den Büchern stand.

Wolfspeed

Bei der Aktie des Technologiekonzerns Wolfspeed gab es ebenfalls antizyklische Aktienkäufe. Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie rund ein Drittel an Wert verloren. Auf dem ermäßigten Kursniveau wittern zwei Insider offenbar Kurspotenzial. Bei Kursen zwischen 45,94 und 47,54 Dollar sammelten der Vorstand Gregg Lowe und der Director John Replogle 16.016 Aktien ein. Für die Zukäufe mussten die beiden 752,665 Dollar auf den Tisch legen.  

Wolfspeed ist ein Entwickler und Hersteller von Halbleitern mit breitem Bandabstand, primär basierend auf dem Halbleiterwerkstoff Siliciumcarbid (SiC). Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Durham, North Carolina. In 2016 versuchte Infineon das Unternehmen zu übernehmen – der Deal wurde allerdings von den Aufsichtsbehörden blockiert.

Im zurückliegenden dritten Quartal (Anm.: Geschäftsjahr endet am 30. Juni) steigerte der Konzern seinen Umsatz um 21,6% auf 228,6 Millionen Dollar. Damit wurden die Analystenerwartungen um 8,62 Millionen Dollar übertroffen (Quelle: Seekingalpha). Für das Geschäftsjahr 2024 liegt die Wolfspeed-Prognose allerdings unter den Schätzungen. Es wird nun ein Umsatz zwischen 1 und 1,1 Milliarden Dollar erwartet. Die Analysten waren zuvor noch von 1,3 Milliarden Dollar ausgegangen.