Marubeni – Die Aktie gefällt nicht nur Warren Buffet

Inhaltsverzeichnis

Bei Anlegern bekannt gemacht hat vor allem Börsenlegende Warren Buffet das japanische Handelshaus Marubeni, als er 2020 in das Unternehmen eingestiegen und in diesem Jahr den Anteil weiter aufgestockt hat. Aktuell hat der Konzern jedoch mit Ertragsrückgängen zu kämpfen.

Rückläufige Preise belasten Handelsgewinne

In Japan waren die fünf großen international tätigen Handelskonzerne Marubeni, Mitsubishi, Mitsui, Itochu und Sumitomo schon immer eine Macht. Über sie wird ein Großteil der japanischen Aus- und Einfuhren abgewickelt. Ausländische Anleger haben deren Reize erst so richtig entdeckt, als Warren Buffets Holding Berkshire Hathaway die Aktien aller Fünfe auf einen Schlag gekauft und Japan dadurch inzwischen zu seiner größten Investmentregion außerhalb der USA gemacht hat. Buffet sieht in den Handelshäusern eine ähnliche Struktur wie in seiner Holding – und das gefällt ihm.

Da Japan arm ist an Rohstoffen, Agrargütern und Energie, spielt der Handel mit diesen Gütern im Inselreich eine bedeutende Rolle für die Wirtschaftsentwicklung. Bei Marubeni tragen diese drei Bereiche denn auch den Löwenanteil zum Umsatz und Gewinn bei. Da die Preise für Rohstoffe, Energie und viele Agrargüter im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2024 (zum 30. Juni 2023) viel tiefer lagen als im Jahr zuvor und auch die gehandelten Mengen konjunkturbedingt abnahmen, waren Ertragseinbußen programmiert und von den Anlegern einkalkuliert. Und so ist es auch gekommen. Allerdings sind die Zahlen besser ausgefallen als erwartet.

Ergebnis je Aktie hält sich besser als erwartet

Der Nettogewinn ging zwar um 30% auf 141,3 Milliarden Yen (905 Millionen Euro) zurück. Er fiel  damit jedoch besser aus als prognostiziert. Marubeni hat mit diesem Ertrag bereits 34% des Gewinnziels für das gesamte Geschäftsjahr 2024 hereingeholt. Der Konzern rechnet hier mit einem Nettoergebnis von 420 Milliarden Yen nach 543 Milliarden Yen im Geschäftsjahr 2023 – also mit einem Minus von gut 22,6%. Beim Ergebnis je Aktie beträgt das Minus 29% auf 83,04 Yen. Schätzungen von Analysten hatten mit lediglich knapp 60 Yen sehr viel tiefer gelegen.

Aktienkurs verbessert sich um über 3 Prozent

Den massiven Einbußen bei Rohstoffen, Energie und Agrargütern standen leichte Zuwächse beim Handel mit  Konsumgütern und Maschinen gegenüber Der Umsatz schrumpfte ähnlich stark wie der Nettoertrag. Er gab um 30,6% auf 2,0 Billionen Yen (knapp 13 Milliarden Euro) nach. An der Börse kamen die Zahlen gut an. Im europäischen Mittagshandel verbesserte sich die Aktie um rund 3,5% auf Kurse um 16 Euro. Binnen Jahresfrist bedeutet das ein Plus von 75%. Nach der Bekanntgabe der Anteils-Aufstockung durch Warren Buffet war die Notiz bis Ende Juni auf 17,26 Euro geklettert, hatte dann aber wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Buffets Holding besitzt inzwischen 8,5% der Aktien, sie will den Anteil höchstens auf 9,9% erhöhen.