Lennar: Häuslebauer profitiert von sinkenden Zinsen
In der vergangenen Woche hat die US-Notenbank erstmals seit Dezember 2024 den Leitzins gesenkt und – noch wichtiger – zwei weitere Zinssenkungen noch für das laufende Jahr in Aussicht gestellt.
Für den amerikanischen Immobilienmarkt könnte das eine Initialzündung darstellen. Vor diesem Hintergrund könnte es interessant für Sie sein, sich Lennar, den größten Wohnungsbauer in den USA, einmal näher anzuschauen. Auch die Investorenlegende Warren Buffett hat sich kürzlich positioniert.
Lennar: größter Wohnungsbauer in den USA
Zunächst möchte ich Ihnen das Unternehmen vorstellen. Lennar Corp. wurde 1954 gegründet und hat seinen Sitz in Miami in Florida. Durch die Fusion mit CalAtlantic 2018 wurde der Konzern – gemessen am Umsatz – zum größten Wohnungsbauer in den USA.
Mit gut 13.000 Mitarbeitern hat sich Lennar insbesondere auf den Bau und Verkauf von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern spezialisiert. Auch die Entwicklung und das Management von Mietwohnungsprojekten (Mehrfamilienhäuser) sowie die Erschließung und der Verkauf von Wohnbauland zählen zum Angebot.
Im Segment Finanzdienstleistungen bietet Lennar auch Hypothekenfinanzierungen an. Der Bereich Sonstiges umfasst unter anderem Fonds und eine Vermögensverwaltungsplattform.
Ertragswende in Sicht
Obwohl der Immobilienmarkt Schwankungen unterworfen ist, hat es Lennar in den vergangenen Jahren geschafft, die Erlöse Jahr für Jahr auszuweiten. In dem im November endenden Geschäftsjahr 2024/2025 dürften Umsatz und Gewinn allerdings rückläufig sein.
Im abgelaufenen dritten Quartal gingen Umsatz und Gewinn deutlich zurück. Lennar lieferte 21.400 Häuser aus und verfehlte damit das eigene Ziel von 22.000 bis 23.000 Einheiten. Für das Gesamtjahr 2024/2025 schraubte das Unternehmen seine Prognose zurück und rechnet mit einem Anstieg von 2 bis 3% auf 81.200 bis 82.200 Häuser (vorher: mindestens 86.000 Einheiten).
Auch für die beiden nächsten Quartale rechnen Analysten mit schwächeren Gewinnen, bevor dann die Ertragswende gelingen sollte. Die Auftragseingänge lagen mit einem Zuwachs von 12% am oberen Ende der Prognosespanne und zeigen damit schon mal in die richtige Richtung.

Quelle: www.aktienscreener.com
200-Tage-Linie zurückerobert
Zusätzliche positive Impulse könnten weitere Zinssenkungen bringen, die eine Finanzierung für Immobilienkäufer günstiger machen. Auch Warren Buffett sieht offenbar Chancen. Er hat sich mit seiner Holding Berkshire Hathaway in Position gebracht und im zweiten Quartal mehr als 7 Mio. Lennar-Aktien im Wert von 921 Mio. Dollar gekauft.
Die Aktie hat im August den seit September 2024 gültigen Abwärtstrend gebrochen und die 200-Tage-Linie zurückerobert. Nach einem nochmaligen Rücksetzer in den Bereich des gleitenden Durchschnitts sollte sich der positive Trend fortsetzen. Wird das Jahreshoch von Anfang September bei 144 Dollar geknackt, ist ein weiterer Anstieg in den Bereich zwischen 165 und 170 Dollar realistisch. Längerfristig könnte die Lennar-Aktie wieder ihr Allzeithoch bei 194 Dollar anvisieren.