KWS – viel mehr Umsatz und Gewinn, etwas mehr Dividende

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Der niedersächsische Saatguthersteller KWS Saat hat seine eigenen Umsatz- und Ertragsprognosen im Geschäftsjahr 2022/2023 deutlich übertroffen. Die Aktionäre erhalten eine höhere Dividende. Dem Aktienkurs bekommt das gut.

Umsatz legt im Geschäftsjahr 2022/2023 um über 18% zu

„Starke zweistellige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis“ – so charakterisiert Eva Kienle, Finanzvorstand des im SDAX gelisteten Unternehmens, das am 30. Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2022/2023. In der Tat sehen die Zahlen gut aus: der Umsatz hat trotz leichter Währungseinbußen um 18,2% auf 1,820 Milliarden Euro zugelegt.

Am meisten zu dem  Erlös-Sprung von KWS Saat beigetragen hat das zweitgrößte Produktsegment Zuckerrüben. Dort kletterten die Verkäufe um 21,7% auf 716 Millionen Euro. Ein fast so hohes Wachstum verzeichnete der kleinste Bereich Gemüse mit einem Plus von 21,5% auf 66 Millionen Euro. Bei Getreide ging es um 19,1% auf 258 Millionen Euro ebenfalls überdurchschnittlich stark nach oben. Das größte Segment Mais blieb mit einem Zuwachs um 11,9% auf 1,047 Milliarden Euro dagegen  zurück.

Zuckerrüben-Saaten tragen am meisten zum Gewinnsprung bei

Beim Gewinn sieht es noch besser aus als beim Umsatz. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schnellte um stolze 43,6% auf 222,8 Millionen Euro nach oben. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 10,1% auf 12,2% und damit stärker als der Vorstand mit 11% bis 12% prognostiziert hatte.

Besonders gut lief es beim Wachstumsspitzenreiter Zuckerrüben. Das EBIT stieg um 30% auf 253,4 Millionen Euro. Neue innovative Sorten waren besonders stark gefragt. Dagegen musste das größte Segment Mais einen Ertragsrückgang von 57,2 Millionen Euro auf 45,8 Millionen Euro verkraften. Hier schlugen Verluste bei Joint Ventures in Nordamerika und China negativ zu Buch.

Nicht ganz so kräftig nach oben wie beim EBIT ging es bei KWS mit dem Ergebnis nach Steuern, da deutlich höhere Abgaben und ein schwächeres Finanzergebnis den operativen Gewinn drückten. Es kletterte um 17,8% auf 127 Millionen Euro und entsprechend auch das Ergebnis je Aktie von 3,27 Euro auf 3,85 Euro. Als Dividende schlägt der Vorstand eine Anhebung um 10 Cents je Aktie auf 90 Cents vor – ein Plus von 12,5%.

Aktienkurs entfernt sich vom Dreijahrestief

Für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 zeigt sich das Management von KWS zuversichtlich. Der Umsatz soll um 3%  bis 5% klettern und die EBIT-Marge soll zwischen 11% und 13% erreichen. Die Aktie von KWS reagierte im Vormittagshandel mit einem Anstieg um rund 4% auf Kurse um 55,20 Euro. Der SDAX-Wert hat sich damit ein wenig von seinem Dreijahrestief von 53,10 Euro entfernt, hat aber bis zum Allzeithoch vom April 2021 noch einen weiten Weg vor sich. Damals hatte der Anteilschein knapp über 80 Euro gekostet.