Kupfer-Aktien: Warum 2026 schon jetzt vielversprechend ist

Kupferhülsen in verschiedenen Größen liegen auf weißem Hintergrund.
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Wie Sie bestimmt schon in den Medien gelesen haben, kam es vor einigen Wochen zu einem schweren Unglück in der Grasberg-Mine von Freeport-McMoRan in Indonesien. Sieben Arbeiter sind dabei zu Tode gekommen.

Das durch eine Schlammlawine verursachte Desaster hat auf den globalen Kupfermarkt enorme Auswirkungen, da die riesige Grasberg-Mine nun lange Zeit nicht unter Volllast laufen kann.

Kupferbergbau: ICSG schraubt Wachstumsprognose nach unten

Nun gibt es eine neue Analyse der renommierten International Copper Study Group (ICSG), die zeigt, wie stark der Zwischenfall in Indonesien und andere Ereignisse den globalen Kupfermarkt auch noch im kommenden Jahr beeinflussen dürften.

Zunächst: Die ICSG ist eine Organisation verschiedener staatlicher Akteure, die Daten zum weltweiten Kupfermarkt sammelt, analysiert und veröffentlicht. Die Studien dienen vielen Unternehmen als Basis für ihre Investitionspläne rund um Kupfer.

Nun aber zu den neuen Ergebnissen: Laut ICSG wird das Wachstum der globalen Kupferbergbauproduktion im laufenden Jahr nur noch 1,4 % erreichen. Zuvor hatten die Experten hier noch 2,3 % in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: 2024 war der Output noch um 2,8 % gestiegen.

Verantwortlich für die gedämpfte Prognose ist vor allem das eingangs erwähnte Minenunglück in Grasberg. Der Standort in Indonesien hatte 2024 rund 815.000 Tonnen Kupfer hervorgebracht und somit etwa 4 % der globalen Produktion. Aber auch andere Ereignisse verengen den Markt. So gibt es Verzögerungen beim Projekt Quebrada Blanca II von Teck Resources, weshalb auch dieses Unternehmen seinen Produktionsausblick kürzen musste.

Hinzu kommt die anhaltende Aussetzung der Mega-Kupfermine Cobre Panama von First Quantum. Nicht zuletzt musste das Unternehmen Ivanhoe Mines im Sommer seine Mine Kakula im Kongo wegen seismischer Aktivitäten und Überschwemmungen zeitweise außer Betrieb nehmen.

Hohe Schmelzkapazitäten treffen auf begrenztes Rohstoffangebot

Entscheidend ist, dass die Nachwirkungen allein dieser Produktionsausfälle noch im kommenden Jahr zu spüren sein dürften, so die neuste ICSG-Analyse. Dies wird sich demnach vor allem in der Produktion von weiterverarbeitetem Kupfer zeigen.

Hintergrund: Kupfer wird zunächst als Erz in Minen abgebaut und anschließend zerkleinert sowie gemahlen, um die Kupferminerale vom Gestein zu trennen. Durch chemische Aufbereitung in Flotationsprozessen entsteht ein Kupferkonzentrat mit deutlich erhöhtem Kupfergehalt.

Dieses Konzentrat wird geschmolzen und in der Elektrolyse weiter gereinigt, bis hochreines Kupfer entsteht, das anschließend zu Barren, Drähten oder Platten gegossen wird. Auf diese Weise wird aus dem rohen Erz ein fertiges, industriell nutzbares Kupferprodukt.

Interessant ist, dass vor allem in China die Schmelzkapazitäten in den letzten Jahren massiv ausgebaut wurden – kein Wunder, braucht die Volksrepublik doch jede Menge Kupferprodukte z.B. für den Ausbau der Stromnetze, die erneuerbaren Energien oder die KI-Infrastruktur. Chinas Schmelzen saugen daher förmlich den Weltmarkt für Kupferkonzentrate leer. Diese massive Nachfrage kollidiert nun mit den genannten Minenunterbrechungen.

Die ICSG erwartet daher, dass die Schmelzproduktion und die anschließende Raffination auf globaler Ebene im kommenden Jahr weniger stark wachsen wird als ursprünglich erwartet – nämlich um nur noch 0,9 % anstatt 3,4 %.

Dass die Metallproduktion angesichts des begrenzten Rohstoffangebots aus den Minen überhaupt wachsen kann, ist vor allem auf Recycling und Laugungstechnologien zurückzuführen. Mit Letzteren kann Kupfer chemisch aus niedriggradigeren Erzen oder Abraum gelöst werden.

Unterstützung für Kupferpreis wohl auch 2026

Bedeutet: Der weltweiten Industrie wird im nächsten Jahr wohl deutlich weniger „fertiges“ Kupfer zur Verfügung stehen, während die Nachfrage weiter steigt. Daraus dürfte sich anhaltender Preisdruck nach oben ergeben.

Der Kupferpreis, der sich in der Regel auf raffiniertes Kupfer bezieht, hat im laufenden Jahr unterm Strich bereits deutliche Zugewinne verzeichnet. Nun könnte es auch 2026 Unterstützung für die Notierung geben. Dafür spricht, dass inzwischen auch große Kapitalmarktakteure wie JPMorgan und Goldman Sachs für das kommende Jahr Preisrückhalt sehen.

Mein Fazit für Sie

Heißt unterm Strich: Der Preis dürfte zwar im Schnitt nicht wesentlich höher liegen als aktuell. Doch die derzeitige Preishöhe reicht allemal aus, um den Minenunternehmen satte Gewinnmargen zu bescheren und meiner Meinung nach steigende Aktienkurse zu rechtfertigen.

Profiteure dürften vor allem jene Unternehmen sein, die nicht oder nur marginal von Produktionsausfällen in ihren Minen betroffen sind. Darunter: Southern Copper.