Koenig & Bauer – Zurück in der Gewinnzone

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Der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer passt sich immer besser an die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage an und erwirtschaftet im dritten Quartal erstmals in diesem Geschäftsjahr einen Gewinn.

Umsatzwachstum in zwei von drei Segmenten

Im Ende September abgeschlossenen dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 konnte Koenig & Bauer seinen Umsatz im Vorjahresvergleich dank robuster Nachfrage um 6,7 Prozent auf 313,9 Millionen Euro erhöhen. Dabei profitierte man vor allem von einem hohen Auftragseingang im ersten Halbjahr, weshalb der Umsatz im dritten Quartal deutlich stärker anzog als zuvor – in den ersten neun Monaten lag er mit 805,7 Millionen Euro lediglich um 2,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Besonders gut lief es in zwei Geschäftsfeldern: Das Segment Sheetfed (Bogenoffsetdruckmaschinen und Postpress-Equipment) erreichte ein Umsatzplus von 9,8 Prozent auf 184 Millionen Euro, im kleinen Bereich Digital & Webfed (maßgeschneiderte Rollenmaschinen für Digital- und Offsetdruck) ging es sogar um 51,4 Prozent auf 38,6 Millionen Euro nach oben.

Schlechter lief es im Segment Special Solutions (Drucksysteme zur Direktdekoration von Hohlkörpern aus Glas, Kunststoff und Metall), wo der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,1 Prozent auf 98,1 Millionen Euro zurückging.

Gewinne trotz hoher Kosten

Obwohl Koenig & Bauer die Belastung durch höhere Material- und Energiekosten (etwa 24 Millionen Euro) durch angekündigte Preissteigerungen (ca. 18 Millionen Euro) nicht ausgleichen konnte, gelang dem 1817 gegründeten Traditionsunternehmen erstmals in diesem Jahr der Sprung in die Gewinnzone.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent auf 10,8 Millionen Euro, das Konzernergebnis um 9,1 Prozent auf 4,8 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie stieg um 2 Cent auf 0,28 Euro.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 liegt das EBIT allerdings weiterhin mit 3 Millionen Euro im negativen Bereich, das Konzernergebnis beträgt -11 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein operativer Gewinn in Höhe von 16,7 Millionen Euro zu Buche, der allerdings stark durch eine effizientere Umsetzung der Personalmaßnahmen im Rahmen eines Effizienzprogramms beeinflusst war. Ohne diesen Sondereffekt hätte das EBIT von Januar bis September 2021 -4,6 Millionen Euro betragen.

Der Auftragseingang fiel im dritten Quartal im Vorjahresvergleich um 8,3 Prozent auf 333 Millionen Euro, in den ersten neun Monaten bleibt wegen des starken ersten Halbjahres aber immer noch ein Plus von 4,8 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand betrug zum 30. September 2022 knapp 1,03 Milliarden Euro und lag damit um beachtliche 24,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Ausblick bleibt stabil

Angesichts des gut verlaufenen dritten Quartals und des hohen Auftragsbestands bestätigt und präzisiert das Management von Koenig & Bauer trotz vielfältiger Herausforderungen seine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2022. So soll der Konzernumsatz die Spanne von 1,16 bis 1,19 Milliarden Euro erreichen und damit das Vorjahresergebnis von 1,12 Milliarden Euro leicht übertreffen. Zudem wird ein EBIT zwischen 15 und 20 Millionen Euro anvisiert und eine EBIT-Marge von 1,3 bis 1,7 Prozent.

Die in diesem Jahr arg gebeutelte Koenig & Bauer-Aktie, die seit Jahresbeginn von etwas über 30 bis auf zwischenzeitlich unter 11 Euro abgestürzt war, liegt im deutschen Mittagshandel um gut 2 Prozent im Plus bei 14 Euro.