James Fisher and Sons – Aktie auf Tauchfahrt

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Der britische Anbieter von Ingenieursdienstleistungen für die Schifffahrt, James Fisher and Sons, hat im ersten Halbjahr 2022 einen empfindlichen Rückgang der Erträge hinnehmen müssen. Die Aktie gibt deutlich nach.

In vielen Schifffahrtsbereichen aktiv

James Fisher ist in vielen Bereichen der Schifffahrt und Meereserkundung tätig. Zum einen als Rederei mit eigener Schiffsflotte, zum anderen als Dienstleister für die Tanker-Schifffahrt, für die Offshore-Explorationen von Öl und Gas, für Offshore-Windkraftanlagen, für die Stilllegung von Nuklearanlagen und für die  Kriegsmarine.

Dieses Sammelsurium hat das Unternehmen 2020 und 2021 in die roten Zahlen rutschen lassen, weshalb sich das Management von James Fisher eine Restrukturierung und Stärkung der Kernkompetenzen auf die Fahne geschrieben hat. Sie will damit an die frühere Ertragsstärke anknüpfen.

Mehr Umsatz, Gewinn eingebrochen

Im ersten Halbjahr 2022 hat das Unternehmen sein breit gefächertes Portfolio weiter gestrafft und die Sparbemühungen verstärkt – aber im Ertrag hat sich das noch nicht wirklich ausgezahlt. Der Umsatz konnte zwar um 2 % auf 234,4 Millionen Pfund Sterling gesteigert werden, aber die Gewinne gingen auf Tauchfahrt.

Der bereinigte operative Gewinn vor Steuern (EBIT) ging um 47,8 % auf 4,8 Millionen Pfund zurück, das bereinigte Ergebnis je Aktie gleich stark von 12,8 Pence auf 6,7 Pence.

Serviceleistungen wachsen deutlich

Während die Geschäfte mit Tankern und im Offshore-Ölbereich in den ersten sechs Monaten kräftig zulegen konnten, machten die anderen Aktivitäten dem Unternehmen wenig Freude, so dass es zu dem stärker als erwarteten Gewinnabsturz kam. Dennoch ist das Management zuversichtlich für das Gesamtjahr.

Die Monate Juli und August haben den Erwartungen entsprochen – insbesondere im Tankergeschäft. Die Orderbücher haben sich in wichtigen Teilbereichen wie der Offshore-Ölförderung gut  gefüllt. Außerdem verfüge James Fisher and Sons über eine „ermutigende Pipeline potenzieller Projekte“. Deshalb geht Unternehmenschef Angus Cockburn davon aus, dass die zweite Jahreshälfte bessere Ergebnisse abliefern werde als die erste. Das Unternehmen sei auf gutem Kurs, um eine anhaltende Erholung der Geschäftsaktivitäten zu erreichen.

Aktienkurs meilenweit von alter Herrlichkeit entfernt

Der Aktienkurs knickte an der Londoner Börse nach den Zahlen um rund 5 % auf Kurse um 290 Pence ein. An der Stuttgarter Börse sind die Verluste ähnlich hoch, die Aktie notiert am Nachmittag mit rund 3,40 Euro. Das ist weit entfernt von den Spitzenkursen vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, als James Fisher and Sons zu rund 25 Euro gehandelt wurden.