IVU expandiert nach Indien und kauft eigene Aktien zurück

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Der deutsche Verkehrswende-Profiteur IVU zeigt sich operativ weiter in guter Form, expandiert nach Indien und nutzt nun auch die niedrige Bewertung, um eigene Aktien zurückzukaufen. Bevor wir gleich hier im „Schlussgong“ auf die jüngsten Meldungen blicken, zunächst ein kurzer Überblick über die Aktivitäten des Unternehmens.

IVU wurde im Jahr 1976 von Absolventen der Technischen Universität Berlin gegründet und sorgt inzwischen seit 48 Jahren mit knapp 1.000 Mitarbeitern für einen pünktlichen und zuverlässigen Verkehr in den Metropolen der Welt. In wachsenden Städten sind Menschen und Fahrzeuge ständig in Bewegung – eine logistische Herausforderung, die intelligente und sichere Softwaresysteme voraussetzt.

Auf Basis der sogenannten IVU.suite entwickelt IVU leistungsstarke IT-Lösungen für den öffentlichen Personen- und Güterverkehr und die Transportlogistik. Die integrierten Standard­produkte von IVU planen, optimieren und steuern den Einsatz von Bussen und Bahnen, informieren Fahrgäste in Echtzeit, erstellen Routen für die Paketzustellung und unterstützen Filialisten bei der Standortwahl.

Expansion nach Indien und neues Aktienrückkaufprogramm

Blicken wir auf die Expansion nach Indien: Die neue regionale Schnellbahn von Delhi nach Meerut nutzt künftig bei der Planung und Disposition des Personals die integrierte Software IVU.rail des Berliner Unternehmens. Damit ist IVU erstmals im bevölkerungsreichsten Land der Welt aktiv.

Ebenfalls positiv ist das jüngst angekündigte neue Aktienrückkaufprogramm. Von Ende Oktober dieses Jahres bis Ende März des kommenden Jahres will das Unternehmen bis zu 100.000 Aktien im Wert von maximal 1.500.000 Euro (ohne Erwerbsnebenkosten) über die Börse (Xetra) zurückkaufen.

Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft und anschließend vernichtet (in der Börsen-Sprache sagt man weniger brutal: „einzieht“), hat das mehrere positive Auswirkungen:

  1. Aktienrückkäufe sorgen dafür, dass der zukünftige Unternehmens-Gewinn auf weniger Aktien verteilt werden muss. Selbst bei stagnierenden Gewinnen steigt dann der Gewinn je Aktie.
  2. Der gleiche Effekt wirkt auch bei der Dividende: Die Dividendensumme muss auf weniger Aktien verteilt werden. Dadurch steigt die Dividendenrendite.
  3. Aktienrückkäufe sorgen an der Börse für eine steigende Nachfrage nach der entsprechenden Aktie. Bleibt das Angebot gleichzeitig konstant, steigt der Aktienkurs.
  4. Verkaufswillige Aktionäre können ihre Aktien direkt an das Unternehmen verkaufen und belasten dadurch nicht den Kurs an der Börse.

Positiver Ausblick für 2024 und darüber hinaus

Auch die weiteren operativen Aussichten sind – anders als es ein Blick auf die jüngste Kursentwicklung vermuten ließe – sehr positiv. Die Lösungen von IVU sind weiterhin sehr gefragt. Der gesellschaftlich gewollte und geförderte quantitative und qualitative Ausbau des Öffentlichen Verkehrs trägt zum Wachstum der Branche und damit auch zum Wachstum des Unternehmens bei.

Die Planung für 2024 sieht wie folgt aus: Es wird ein Umsatzanstieg auf über 130 Mio. Euro erwartet bei einer Steigerung des Rohergebnisses auf rund 110 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) soll auf rund 17 Mio. Euro verbessert werden.

Mein Fazit: Das mittelfristige Umsatz- und Ertragspotenzial von IVU ist aus meiner Sicht groß, woraus auch ein attraktives Kurspotenzial resultiert. Es könnte sich somit für Sie lohnen, sich die IVU-Aktie im Jahresendspurt noch einmal genauer anzuschauen.