init – ÖPNV digital

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Busse und Bahnen sind anscheinend – oder nur scheinbar? – keine Stiefkinder mehr der Politik. Davon könnte die INIT Aktie profitieren. Wachstum gibt es jedenfalls.

Was macht INIT?

Bevor ich auf das Geschäftsmodell des Unternehmens eingehe, als erstes sowie der Wahrheit zuliebe der korrekte Firmenname und nicht die Abkürzung. Dieser lautet: init innovation in traffic systems. Wer mit dem vier Buchstaben INIT eher wenig anfangen kann, dürfte jetzt mehr Klarheit haben.

Das im Jahr 1983 als Uni-Spin-Off von Gottfried Greschner gegründete Unternehmen ist im ÖPNV, also in Bussen und Bahnen, unterwegs. Die Firma bezeichnet sich als Weltmarktführer für Telematik-Lösungen im Öffentlichen Nahverkehr. Simpel ausgedrückt, und dies sehe man mir nach: Die Karlsruher Firma mit Niederlassungen etwa in den USA, in Kanada, Australien, Neuseeland, Dubai, Abu Dhabi und Singapur sorgt dafür, dass Busse & Bahnen überhaupt kommen – und falls sie dies tun, möglichst pünktlich.

Da nach meiner Erfahrung zumindest in Deutschland noch sanfter Optimierungsbedarf besteht, dürfte die Firma durchaus gute Wachstumschancen haben. Im Geschäftsjahr 2022 jedenfalls lief es ziemlich rund.

Umsatz, Gewinn und Auftragseingang hoch in 2022

Im abgelaufenen Geschäftsjahr stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich um 8,3 Prozent auf gut 191 Millionen Euro. Das operative Ergebnis erreichte 21 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie wuchs überproportional um 33 Prozent. Vor allem erfreulich ist, dass der Auftragseingang um nahezu ein Fünftel auf gut 214 Millionen Euro zulegte.

Wie geht es weiter mit der INIT Aktie?

Auch künftig wären gute Nachrichten nicht schlecht. Dann nämlich könnte die Aktie (WKN 575980) – nachdem sie seit Ende vergangenen Jahres ordentlich Boden gut gemacht hatte – weiter nach oben Richtung All Time High tendieren. Dieses wurde Mitte des Jahres 2021 bei einem Kurs von nahezu 50 Euro erreicht. Momentan notieren die Papiere bei knapp 32 Euro, haben aber seit Herbst vergangenen Jahres zugegeben ordentlich unter Dampf gestanden. Denn Ende September notierte die Aktie noch bei knapp 17 Euro. Das aktuelle Kursniveau ist somit eine Fast-Verdopplung.

Tatsächlich sind die Anteilsscheine des Telematik-Unternehmens kurzfristig ein Klasse-Investment gewesen. Mit gut 70 Prozent Plus in den vergangenen sechs Monaten und einem Kurszuwachs von nahezu einem Viertel seit Jahresbeginn. Auf längere Sicht ist die Performance mit knapp 30 Prozent in den vergangenen zehn Jahren und nahezu 60 Prozent in den letzten fünf Jahren nicht ganz so berauschend.

Mögliche Argumente für ein Investment

Da gibt es tatsächlich einige. Das erste: Gründer und Vorstandschef Greschner kaufte Ende April an unterschiedlichen Tagen mehrere tausend init Aktien zu unterschiedlichen Kursen. Nicht der schlechteste Vertrauensbeweis im Hinblick auf das Geschäftsmodell und die künftigen Perspektiven, wie ich finde.

Zudem ist die Bewertung auf Grundlage des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) fair, wenn nicht gar einen Ticken zu preiswert. Für das laufende Geschäftsjahr schätzen Analysten ein KGV von knapp 18, für das kommende Geschäftsjahr von gut 14. Was aber am meisten für das Unternehmen und die Aktie spricht: Umweltschutz, Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck – kurz all das, was die Menschheit bewegt, wenn es um den Umstieg vom Auto auf Busse und Bahnen geht. Hier haben – ob nun staatliche oder kommunale/regionale – Verkehrsbetriebe noch einigen Optimierungs- und Nachholbedarf. Als global aufgestelltes und führendes Unternehmen in diesem Bereich dürfte init davon erheblich profitieren können. Nach meiner Meinung kann sich ein Investment längerfristig lohnen.