In nachhaltige Chemie investieren, weil das die Zukunft ist

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Die Chemieindustrie ist ohne Frage wichtig für den Standort Deutschland, steht aber immer mal wieder in Verruf. Die industriell produzierte Chemikalie PFAS hat in Deutschland laut Recherchen von NDR, WDR und SZ beispielsweise mehr als 1500 Orte kontaminiert.

Das Gift kann man weder riechen noch schmecken oder sehen. Es wird verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Wenn es einmal in die Umwelt gelangt, bleibt es dort für sehr lange Zeit.

PFAS sind per- und polyfluorierte Chemikalien, die wasser-, fett- und schmutzabweisend sind und fast überall eingesetzt werden, unter anderem in Regenjacken, Pfannen, Kettenfett, Zahnseide, Burgerpapier, Kosmetik oder Skiwachs. Keine schöne Vorstellung, dass wir zum Beispiel Zahnseide verwenden, die eine giftige Chemikalie enthält.

So könnte die Chemie der Zukunft aussehen

Interessant für Sie als Anlegerin oder Anleger ist, dass die Zukunft der Chemie ganz anders aussehen könnte. Deshalb möchten wir Ihnen heute Ingevity (WKN: A2AHZS) vorstellen, ein US-Chemieunternehmen, das die Entwicklung nachhaltiger Chemikalien in den Fokus stellt.

Chart Ingevity, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Im Vordergrund steht die Bioverträglichkeit der Produkte, wobei die Produktpalette breit gefächert ist. Von Agro-Chemikalien über Klebstoffe, Schmiermittel bis hin zu gummiartigen Stoffen, die für die Herstellung von Baukunststoffen in der Automobilindustrie benötigt werden: Ingevity bietet zu vielen herkömmlich hergestellten Chemikalien eine Alternative.

Ingevity ist innovativ und schreibt sich auf die Fahnen, die Welt gesünder, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu machen. Mit den Chemikalien können beispielsweise Abfälle in Biogas verwandelt oder Kraftstoffe so verändert werden, dass sie weniger Emissionen ausstoßen. Hochleistungskohlenstoffmaterialien machen Batterien und Elektronik energieeffizienter und leistungsfähiger.

Innovative Praxisanwendungen für nachhaltige Chemie

Zu den Kunden zählen Autohersteller wie GM oder Ford sowie große Lebensmittelhersteller wie Procter & Gamble. Besonders interessant ist die Zusammenarbeit mit dem New Yorker Flughafen JFK. Mit der Asphalt-Technologie von Ingevity können Start- und Landebahnen schneller, langlebiger und emissionsärmer gebaut werden.

Ingevity hat viel vor, ist jedoch noch verhältnismäßig klein, was den Aktienkurs schwankungsanfällig macht. Der Börsenwert liegt bei 1,8 Milliarden US-Dollar. Der Kurs hatte im Jahr 2019 ein Rekordhoch erreicht, ist anschließend jedoch rund 30 Prozent abgerutscht. Das klingt jetzt nicht gerade verlockend, aber die Analysten von Jefferies empfehlen dennoch einen Kauf.

Das Geschäft mit nachhaltigen Chemikalien ist an sich hochprofitabel und hat zudem eine gute Zukunftsperspektive. Da die Aktie unter dem 5-Jahresschnitt gehandelt wird, ist eine Neubewertung ziemlich wahrscheinlich.

Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.