Hyundai: Lange Wartezeit beendet – endlich fließt Geld!

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Mitte Oktober 2024 hatte der aufstrebende südkoreanische Automobilhersteller Hyundai überraschend angekündigt, den Handel mit bestimmten Aktien-Gattungen einzustellen. Betroffen war auch die bei deutschen Anlegern sehr beliebte Aktien-Gattung mit der Wertpapierkennnummer (WKN) 885166. Vielleicht hatten auch Sie dieses Wertpapier im Depot?!

Dann haben Sie womöglich eine lange Warterei hinter sich. Aber immerhin: Dieser Tage dürfte Ihnen das Geld zufließen oder schon zugeflossen sein. Falls Sie sich fragen, was dahintersteckt: Hier finden Sie die Erläuterung.

Hinterlegungsscheine statt Aktien

Die betroffenen Wertpapiere waren streng genommen keine Aktien, sondern GDRs (Global Depositary Receipts). Es handelt sich um Hinterlegungsscheine. Das sind handelbare Papiere, die den Anspruch auf eine bestimmte Anzahl ausländischer Aktien verkörpern. In diesem Fall waren es zwei Aktien des südkoreanischen Autobauers Hyundai.

Die Originalaktien lagen in Südkorea bei einer Depot-Bank, und eine ausländische Bank (hier Citibank) gab stellvertretend die GDRs aus. Diese hatten, im Gegensatz zu den Hyundai-Aktien, den Vorteil, auch an Börsen außerhalb Südkoreas handelbar zu sein. Für westliche Depot-Banken ist der Zugang zur südkoreanischen Börse schwierig.

Hyundai nahm die Hinterlegungsscheine aber vom Markt; sie sind nicht mehr börsengelistet. Als Grund nannte das Unternehmen die hohen Kosten im Vergleich zum Handelsvolumen. Wie von Hyundai angekündigt, waren die betroffenen GDRs in Deutschland schon seit dem 19. Dezember 2024 nicht mehr handelbar. Bis zum 19. Juni 2025 hätten die GDRs noch in Aktien umgetauscht werden können. Ohne Zugang zur koreanischen Börse sind diese Aktien allerdings für Anleger nutzlos. Nach diesem Stichtag wurden die Wertpapiere zum aktuellen Kurs verkauft. Der Verkaufserlös fließt jetzt den ehemaligen Aktionären zu.

Warum Anleger manchmal lange auf ihr Geld warten

Die Comdirect-Bank hat den Verkaufserlös direkt Anfang August ausgezahlt. Andere Depot-Banken dürften dies ähnlich gehandhabt haben. Falls das Geld noch nicht angekommen ist, dürfte es in Kürze auf Ihrem Verrechnungskonto gutgeschrieben werden, sofern Sie vormals besagte GDRs hatten.

Generell kann die Wartezeit in vergleichbaren Fällen durchaus mehrere Monate betragen. Denn das Geld fließt erst, wenn der Agent, der die Aktien verwahrt (hier: die Citibank), diese verkauft hat. Je nach Stückzahl der gehaltenen Aktien kann dies eine Zeitlang dauern, weil der Verkauf in der Regel kursschonend über einen längeren Zeitraum gestreckt wird. Erst nach Abschluss aller Verkäufe bucht Clearstream das Wertpapier aus und das Geld aus dem Aktienverkauf fließt an die Kunden.

Mein Fazit: Original-Aktien sind 1. Wahl

Wann immer möglich, kaufen Sie eine Aktie direkt statt über den Umweg eines amerikanischen oder globalen Hinterlegungsscheins (ADR, GDR).

Falls die gewünschte Aktie aber nur an Börsen gehandelt wird, zu denen Ihnen die Depot-Bank keinen Zugang bieten kann (wie im Fall von Hyundai), sind Hinterlegungsscheine durchaus interessant.