Hoffnungsvoll

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Die Woche startet – zumindest in Europa – mit einem kleinen Hoffnungsschimmer. Der DAX könnte am Dienstagmorgen leicht ins Plus drehen, rund 0,4 % höher wird er erwartet. Grund für den freundlicheren Ausblick: Die USA und China gönnen sich eine Zollstreit-Pause – immerhin weitere 90 Tage, was Anlegern ein bisschen Luft verschafft. Gleichzeitig schauen heute alle gebannt auf die US-Inflationsdaten. Erwartet wird ein leichter Anstieg, was für die Fed-Zinsfantasie im September durchaus spannend wird.

In den USA dagegen war am Montag erstmal Zurückhaltung angesagt: Der Dow Jones gab 0,45 % nach, der Nasdaq 100 verlor 0,36 % und der S&P 500 ging 0,25 % ins Minus – wohl eher ein Durchatmen nach den starken Vorwochen. In Asien dagegen war die Stimmung freundlicher: Japan’s Nikkei sprang dank Zollstreit-Pause auf ein neues Rekordhoch (+2,8 %), Australien knackte mit dem S&P/ASX 200 ebenfalls eine Bestmarke, nachdem die Notenbank wie erwartet die Zinsen gesenkt hatte.

Unternehmensnachrichten / Einzelaktien

Die Chipbranche stand zum Wochenauftakt im Fokus: Die US-Regierung will künftig 15 % bei Verkäufen von KI-Chips nach China mitverdienen – betroffen sind Schwergewichte wie Nvidia und AMD, die daraufhin moderat nachgaben. Überraschend positiv dagegen Micron: Der Chiphersteller hob seine Umsatz- und Gewinnprognose an (+4 % Kursplus), gestützt von besseren Preisen bei Schlüsselprodukten.

Ein weiterer Gewinner: der Lithium-Sektor. Albemarle und Sigma Lithium sprangen um 7 % bzw. über 22 % nach oben, befeuert durch steigende Lithiumpreise – ausgelöst durch die vorübergehende Schließung einer großen chinesischen Mine. Beobachter vermuten, dass dies Teil einer Strategie zur Reduzierung von Überkapazitäten sein könnte – was die Fantasie für weitere Angebotsverknappungen weckt.

Politischer Einfluss

Neben den Inflationszahlen rückt auch die Geopolitik in den Vordergrund: Am Freitag treffen sich US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin im US-Bundesstaat Alaska. Thema: eine mögliche Friedenslösung im Ukraine-Krieg – auch wenn Trump schon vorher betonte, dass es kein fertiges Abkommen geben wird.

Zollpolitisch herrscht zumindest kurzfristig Ruhe zwischen Washington und Peking: Die bestehende Zolllast bleibt zwar bestehen (30 % auf US-Importe nach China, 10 % in umgekehrter Richtung), aber der Aufschub neuer Zölle sorgt für Entspannung auf den Märkten. In Australien drückt die Geldpolitik aufs Gaspedal: Die Notenbank senkte die Zinsen auf 3,60 %, die dritte Senkung in diesem Jahr – mit der Aussicht auf weitere Schritte, sollte die Inflation weiter nachlassen.