Handelskonflikt belastet Märkte – Dividenden beruhigen

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Die Ankündigung neuer US-Zölle auf chinesische Importe hat die Börsen am Freitag deutlich verunsichert – und viele Anleger fragen sich, ob auch ihre Dividendenwerte betroffen sind.

US-Präsident Donald Trump kündigte an, alle chinesischen Waren ab dem 1. November mit Strafzöllen von 100% zu belegen – möglicherweise sogar früher, falls China keine Zugeständnisse macht. Zudem sollen neue Exportbeschränkungen für „wichtige Software“ eingeführt werden, Details stehen allerdings noch aus.

China verschärft Kontrollen bei Schlüsselrohstoffen

Auslöser der Eskalation war eine Entscheidung Pekings, den Export von Technologien im Zusammenhang mit seltenen Erden künftig strenger zu regulieren. Diese Materialien sind entscheidend für zahlreiche Branchen – von Elektronik über Elektromobilität bis hin zur Verteidigungsindustrie.

Rund 90% der weltweiten Verarbeitung seltener Erden erfolgt in China. Das Land hält damit einen zentralen Hebel in der globalen Industrieproduktion. Entsprechend reagierten die Märkte nervös. Trump stellte sogar sein geplantes Treffen mit Präsident Xi Jinping beim APEC-Gipfel Ende Oktober infrage – ein weiteres Zeichen wachsender Spannungen.

Märkte unter Druck – defensive Titel halten sich besser

Die US-Börsen gerieten kräftig unter Druck: Der S&P 500 verlor 2,7%, der Nasdaq 3,6%, der Dow Jones 1,9% – der größte Tagesrückgang seit April. Besonders Technologiewerte mit starker China-Abhängigkeit litten.

Deutlich robuster zeigten sich dagegen defensive Sektoren wie Basiskonsumgüter, Gesundheit und Versorger. Unternehmen mit stabilen Cashflows und soliden Bilanzen – etwa Procter & Gamble, Johnson & Johnson oder PepsiCo – hielten sich vergleichsweise gut. Auch große Energie- und Telekomkonzerne mit verlässlicher Dividendenhistorie boten Anlegern in der volatilen Marktphase Stabilität.

Ruhe bewahren – Dividendenrendite wirkt als Anker

Panik ist derzeit kein guter Ratgeber. Schon im Frühjahr kam es zu einer ähnlichen Situation: Trump hatte ebenfalls Zölle angekündigt, die nach Gesprächen wieder abgeschwächt oder aufgehoben wurden. Oft folgt auf solche Schocks eine schnelle Erholung – insbesondere bei dividendenstarken Qualitätswerten.

Für Dividenden-Anleger sind die aktuellen Rückgänge daher kein Anlass zur Sorge. Solide Dividendenzahler zeichnen sich durch krisenfeste Geschäftsmodelle, berechenbare Erträge und diszipliniertes Kapitalmanagement aus. Ihre regelmäßigen Ausschüttungen wirken wie ein Puffer gegen Kursschwankungen – und verschaffen Zeit, Turbulenzen gelassen auszusitzen.

Berichtssaison rückt in den Fokus

In dieser Woche beginnt die US-Berichtssaison – traditionell mit den großen Banken wie J.P. Morgan, Bank of America und Goldman Sachs. Die Unternehmenszahlen dürften den Blick der Anleger wieder stärker auf Fundamentaldaten lenken und kurzfristige Panikmeldungen in den Hintergrund rücken.

Mein Fazit:

Wer auf Dividendenqualität setzt, muss auch in stürmischen Zeiten keine hektischen Entscheidungen treffen. Unternehmen mit stabilen Ausschüttungen, solider Bilanz und verlässlicher Ertragsbasis bleiben das Rückgrat jedes langfristig orientierten Portfolios