GK Software – kaum Wolken in der Cloud

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Das sächsische Technologieunternehmen GK Software hat in den ersten neun Monaten 2022 die Umsätze und vor allem die Gewinne deutlich gesteigert sowie die Prognosen für dieses und das nächste Jahr bestätigt. Die Aktie gewinnt leicht.

Lidl wurde als Neukunde gewonnen

Der in Schöneck im Vogtland ansässige  weltweit tätige Anbieter von Softwarelösungen für den Einzelhandel profitierte vor allem von einem starken Wachstum seiner internetbasierten Software-as-a-Service(SaaS)-Angebote. Aber auch die klassischen Softwarelizenzumsätze für Bestands- und Neukunden legten von Januar bis September deutlich zu.

Das gilt  insbesondere im Cloud-Geschäft mit der Cloud4Retail-Plattform als Mittelpunkt der Angebotspalette von GK Software. Mit Lidl wurde in Deutschland ein großer Kunde mit vielen Filialen neu gewonnen, zudem im Ausland drei weitere Großaufträge mit zusammen knapp 2500 Niederlassungen. Besonders stark nahmen die Umsätze im Amerika-Geschäft zu, nämlich um 37,3 %.

Mit 113 Millionen Euro lagen die Verkaufserlöse in den ersten neun Monaten um 18,1 % höher als im Vorjahr. Im dritten Quartal kletterten sie mit 20,8 % auf 37,9 Millionen sogar noch etwas stärker. Damit bestätigte GK Software die am 14. November veröffentlichten vorläufigen Zahlen.

Operativer Gewinn springt nach oben

Beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gelang dem Softwareunternehmen ebenfalls ein kräftiger Zuwachs. In den ersten neun Monaten kletterte das EBIT um knapp 50 % auf 17,2 Millionen Euro. Im dritten Quartal allein erreichte es bereinigt sogar ein Plus von 143 % auf 5,9 Millionen Euro.

Da bei Standardsoftware die Kosten pro verkaufter Einheit deutlich langsamer klettern als die Verkaufserlöse schnellte die Umsatzmarge in den ersten drei Quartalen von 13,2 % im Gesamtjahr 2021 auf 15,0 % nach oben.  Das gewichtete Ergebnis je Aktie stieg weniger kräftig, nämlich um 16,1 % auf 5,84 Euro.

Kurserholung nach dem Oktober-Tief setzt sich fort

Für das Gesamtjahr hat das Management seine bisherige Prognose bestätigt. Danach soll der Umsatz ähnlich stark klettern wie 2021, als das Plus bei 11,3 % lag, und die EBIT-Marge soll sich etwas verbessern, was in den ersten neun Monaten überzeugend gelungen ist. Auch der Ausblick für Ende 2023 wird bestätigt. Der Umsatz soll dann zwischen 160 Millionen und 175 Millionen Euro betragen und die EBIT-Marge auf den Umsatz 15 % – also exakt den Wert der ersten neun Monate 2022. Die Aktie von GK Software zog nach den Zahlen leicht auf Kurse um 140 Euro an und setzte damit die Erholung seit Mitte Oktober fort. Sie notiert damit weitaus höher als im Jahrestief von rund 100 Euro, aber auch deutlich unter dem Hoch von 163 Euro.