Flutter Entertainment – diesmal nicht verzockt?

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Der Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment hat den Turnaround, wie es scheint, geschafft. Dies signalisiert der deutliche Gewinn im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres nach einem Verlust von knapp 200 Millionen US-Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Aktie (WKN: A14RX5) legte zwar zu, notiert aber wieder deutlich unter dem historischen Hoch vom Februar. Wie geht’s jetzt weiter?

Flutter: Geschichte & Geschäftsmodell

Flutter Entertainment heißt seit 2019 so. Drei Jahre zuvor hatten sich die irische Paddy Power und die britische Betfair zusammengetan und sich auf den Unternehmensnamen Paddy Power Betfair geeinigt. Daraus wurde dann im Jahr 2019 Flutter Entertainment.

Die Firma verdient ihr Geld mit Sportwetten und als Online Casino, bei dem in der Hauptsache Online-Poker und Online-Automatenspiele aller Art angeboten werden. Dadurch und insbesondere durch größere und kleinere Übernahmen hat das Unternehmen sein Geschäftsmodell mit der Zeit spürbar erweitert. Auf der Takeover-Liste stehen unter anderem die kanadische The Stars Group (2019), die italienische Sisal Gaming (2021) sowie der Online-Bingo-Anbieter Tombola (2022).

Durchaus gute Zahlen in ersten Quartal 2025

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres präsentierte der Glücksspiel-Anbieter nicht die schlechtesten Zahlen. So stieg der Umsatz auf 3,665 Milliarden US-Dollar. Das waren fast 300 Millionen Dollar mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Viel erfreulicher indes ist, dass unter dem Strich ein Nettogewinn von 283 Millionen US-Dollar heraussprang. Im ersten Quartal des vorangegangenen Jahres hatte Flutter noch rote Zahlen geschrieben. Damals betrug der Nettoverlust satte 196 Millionen US-Dollar.

Daraus ergibt sich ein (unverwässerter) Gewinn je Aktie von 1,59 US-Dollar nach einem Verlust von 1,10 Dollar in den ersten drei Monaten des vorangegangenen Jahres. Da schien also ordentlich Dampf im Kessel. Falls dies so weiterginge, dürfte es den Aktionären nicht ungelegen kommen.

Flutter Aktie deutlich vom Höchststand entfernt

Glücksspielaktien sind nicht jedermanns Sache. Nicht wenige Investoren, darunter auch durchaus namhafte Fonds, machen zumeist aus ethischen-moralischen Gründen einen großen Bogen um die Branche. Ähnlich also wie um die Anteilsscheine von Rüstungsfirmen.

Wer es aber partout nicht lassen kann (und konnte) dürfte sich über das historische Hoch der Flutter Aktie bei rund 280 Euro im Februar dieses Jahres gefreut haben. Um jetzt zähneknirschend zu bemerken, dass die Papiere seitdem wieder spürbar abgerutscht sind – auf aktuell knapp 215 Euro. Also nunmehr halten, verkaufen oder (zu)kaufen? Eine Frage, die so alt ist wie Aktien selbst.

Zuerst aber ein Blick auf die Entwicklung des Papiers in den vergangenen Jahren. Mit einem Plus von rund 84 Prozent ist die Fünf-Jahres-Performance recht passabel. Noch besser mutet die Bilanz für die vergangenen drei Jahre an. Während dieses Zeitraums hätten Investoren alles in allem 96 Prozent mit den Anteilsscheinen verdienen können. Im laufenden Jahr allerdings ist ein Verlust von nahezu 14 Prozent zu beklagen.

Wie geht’s weiter mit der Flutter Aktie?

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 46, im kommenden Jahr wird ein KGV von 30 geschätzt. Das wäre eine recht ambitionierte Bewertung. Im Klartext: aus meiner Sicht zu teuer. Würde ich in die Glücksspiel-Branche investieren wollen (was ich nicht tue), käme ein Kauf der Flatter Aktie für mich erst bei Kursen zwischen 150 und 170 Euro infrage.