First Solar: Amerikas Antwort auf Chinas Solar-Dominanz
Wenn die Welt energiehungrig wird, entscheidet sich, wer die Kontrolle hat. First Solar will genau dort liefern – und das unabhängig von China.
First Solar ist kein typischer Solarwert. Das Unternehmen stellt Solarpanels aus Cadmium-Tellurid her, eine Technologie, die komplett ohne chinesisches Polysilizium auskommt. Während über 80 % der weltweiten Solarfertigung unter chinesischer Kontrolle stehen, baut First Solar eine unabhängige US-Infrastruktur auf. Diese wird für Amerikas Energiezukunft immer strategischer. Gefördert durch Subventionen und politische Rückendeckung könnte das Unternehmen nicht nur vom Boom der erneuerbaren Energien profitieren, sondern ihn auch mitgestalten.
Energie für die KI-Revolution
Die Nachfrage nach Strom explodiert – allerdings nicht aufgrund der Haushalte, sondern aufgrund der Rechenzentren. In den USA wird künftig fast die Hälfte der neu entstehenden Stromkapazität in KI-Infrastruktur fließen. Tech-Konzerne wie Microsoft, Amazon oder Google sichern sich bereits langfristige Solarstromverträge im zweistelligen Gigawatt-Bereich. First Solar liefert dafür die passenden Module: Sie sind robust, skalierbar und komplett aus US-Produktion.
Das Unternehmen steigert seine Produktionskapazität rasant: Bis 2026 sollen allein 14 Gigawatt aus amerikanischen Werken kommen. Damit positioniert sich First Solar als Rückgrat einer Infrastruktur, auf der das digitale Zeitalter basiert. Die Logik ist einfach: Wer die Energie stellt, kontrolliert die Technologie. Und wer die Technologie kontrolliert, beeinflusst die Weltwirtschaft.
Wirtschaftliche Stärke trifft strategische Relevanz
First Solar verzeichnet nicht nur ein Wachstum, sondern erzielt auch hervorragende Ergebnisse: Die Bruttomarge liegt inzwischen bei knapp 45 %. 2024 lag der Umsatz bei über 4 Milliarden US-Dollar – mit weiter steigender Tendenz. Möglich machen das unter anderem Steuervergünstigungen wie die Section-45X-Credits, die das Unternehmen geschickt nutzt. Auch ohne Subventionen sieht die Perspektive robust aus. Bei einer geplanten Auslieferung von 25 GW bis 2026 könnten bis zu 22,5 US-Dollar Gewinn pro Aktie erzielt werden. Selbst bei konservativer Berechnung ergibt sich damit ein Kurspotenzial von über 300 Dollar.
Doch auch wer vorsichtig kalkuliert, findet ein attraktives Chance-Risiko-Profil. Selbst bei Rückschlägen – etwa durch eine Subventionskürzung oder Überkapazitäten – stützt die solide Bilanz (900 Mio. US-Dollar Cash, geringe Schulden) die Aktie nach unten ab. First Solar bleibt unabhängig, profitabel und strategisch bedeutend – eine seltene Kombination in einem volatilen Energiemarkt.
Fazit
First Solar ist mehr als nur ein Solarmodulhersteller. Das Unternehmen ist ein Schlüsselakteur für Amerikas digitale und energiepolitische Zukunft. Wer glaubt, dass die Energieversorgung der kommenden Jahrzehnte über Macht und Wohlstand entscheidet, kommt an diesem Titel nicht vorbei.