Filmproduzent David Ellison kommt bei Paramount-Deal voran
Das war spannend. Berichte über einen möglichen Käuferwettstreit um das Hollywood-Urgestein Paramount halten die Medienbranche und die Anleger des Unternehmens in Atem gehalten. Doch nun ist der Übernahmekrimi so gut wie beendet. Der milliardenschwere Filmproduzent David Ellison hat den Zuschlag so gut wie sicher, während der Medien-Manager Edgar Bronfman Jr. sein Gegenangebot zurückzog.
Die Aktie von Paramount Global rutschte nach der Meldung erst einmal in den Keller und notierte 7% schwächer. Anleger, die auf einen anhaltenden Bieterwettstreit und eine höhere Offerte gesetzt hatten, wurden auf dem falschen Fuß erwischt.
Paramount Global – Medienkonglomerat aus den USA
Paramount wurde 1978 gegründet und hat seinen Hauptsitz in New York, USA. Das Unternehmen zählt zu den sogenannten Majors, also den fünf größten Filmstudios der USA. Die vier anderen sind Walt Disney, Universal Pictures, Warner Bros. und Colombia Pictures. Paramount produziert Blockbuster wie Top Gun: Maverick, betreibt Fernsehstudios wie CBS, MTV oder Nickelodeon und hat darüber hinaus mit Paramount+ einen eigenen Streaming-Dienst.
Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 6,81 Milliarden Dollar (-11% vs. Q2 2023). Gleichzeitig rutschte Paramount auf Grund von hohen Abschreibungen in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 5,31 Milliarden Dollar in den Büchern des Unternehmens.
Starker Gegenwind von mehreren Seiten
Seit einigen Jahren kämpft Paramount jedoch mit Problemen. Der amerikanische TV-Sender CBS, der lange ordentlich Geld in die Kassen spülte, leidet unter sinkenden Werbeeinnahmen. Zudem belasten die Abgänge bei den Kabel-Kunden. Auf der anderen Seite verursacht der Streamingdienst Paramount+ hohe Anlaufverluste, liegt aber bei den Nutzerzahlen weit hinter dem Branchenführer Netflix zurück. Inzwischen türmt sich ein Schuldenberg von 14 Milliarden Dollar bei dem Konzern.
Bronfman tritt den Rückzug an
Nun ist der spannende Übernahmekampf vorbei. Eigentlich war schon am 7. Juli nach monatelangem Hin und Her eine Einigung zwischen dem Konsortium um Skydance-Boss David Ellison und Paramount verkündet worden, in den allerdings eine Hintertür eingebaut wurde. Während einer 45-tägigen “Go-Shop-Period” konnte Paramount nochmal nach alternativen Bieter und einem besseren Angebot Ausschau halten.
Wenige Stunden vor Ablauf der Frist, präsentierte ein Konsortium um Edgar Bronfman Jr. tatsächlich eine Offerte. Bronfman hatte ein rund 6 Milliarden Dollar schweres Angebot für Paramount auf den Tisch gelegt.
Ellison bringt komplexen Deal in trockene Tücher
Doch nun hat Bronfman das Angebot kurzerhand wieder zurückgezogen. Damit scheint der Deal mit Ellison auf der Zielgeraden. Das 8 Milliarden Dollar schweres Angebot sieht vor, die Bilanz von Paramount mit 1,5 Milliarden Dollar aufzupolstern. Die Großaktionärin Redstone soll 2,4 Milliarden Dollar für ihre Aktien bekommen. Zugleich wird Paramount mit Ellisons Skydance Media fusionieren.
Außerdem werden Ellison, seine Familie und beteiligte Investoren weitere 4,5 Mrd. Dollar aufbringen, um Besitzern stimmrechtsloser Aktien ihre Anteile abzukaufen. Der Deal soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden.