Fanuc – Roboterriese mit Umsatzsprung

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Beim weltgrößten Roboterhersteller Fanuc laufen die Geschäfte wie geschmiert. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2023 hat das japanische Unternehmen seine eigenen Prognosen und die Schätzungen der Analysten übertroffen. Die Aktie legt kräftig zu.

Chinageschäft läuft prächtig

Die Robotersparte von Fanuc ist in den neun Monaten bis 31. Dezember 2022 deutlich schneller gewachsen als die übrigen Unternehmensbereiche. Die Umsätze kletterten hier um 29,7% auf knapp 257 Milliarden Yen (rund 1,81 Milliarden Euro).

Das hohe Expansionstempo lag vor allem daran, dass die Roboter-Nachfrage aus China hoch war, getragen vorwiegend vom Boom bei Elektroautos und Erneuerbaren Energien sowie in der Logistik. Aber auch in den USA liefen die Geschäfte gut. Hier nahmen die Verkäufe an Hersteller und Zulieferer für die Elektromobilität ebenfalls deutlich zu. In Japan dagegen blieben die Umsätze lediglich stabil.

Knappheit bei Halbleitern drückt auf den Ertrag

Insgesamt verbuchte der am Fuße des Fuji (daher rührt das F von Fanuc) angesiedelte Konzern im Neunmonatszeitraum einen Umsatzsprung um 17,7% auf 636 Milliarden Yen, wobei die Verkäufe in der zweitgrößten Sparte – Werkzeugmaschinen mit CNC-Steuerung und Fabrikautomation – um 17,1% zulegen konnten. Der Servicesektor wuchs um 20,1%.

Die Gewinne konnten mit den Umsatzsteigerungen jedoch nicht Schritt halten, da Fanuc unter der Knappheit bei Halbleitern, anderen Lieferkettenproblemen und der Inflation litt. Das Nettoeinkommen pro Aktie verbesserte sich in den ersten drei Quartalen um 9,5% auf knapp 679 Yen – aber auch das lag über den Erwartungen der Analysten.

Management erhöht den Ausblick für Umsatz und Gewinn

Aufgrund der guten Resultate in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2023 hob das Management den Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr im Vergleich zu den bereits Ende Oktober 2022 erhöhten Prognosen weiter an. Statt der bisher anvisierten Umsatzerlöse von 805,7 Milliarden Yen stellt Fanuc nun 831,2 Milliarden Yen (rund 5,9 Milliarden Euro) in Aussicht.

Das Nettoeinkommen soll 164 Milliarden Yen erreichen. Drei Monate zuvor waren noch 159,5 Milliarden Yen prognostiziert worden. Als Ergebnis je Aktie sollen nun 858,06 Yen (rund 6,10 Euro) erwirtschaftet werden. Analysten hatten bisher im Durchschnitt mit 848 Yen kalkuliert. Die Aktie von Fanuc verbesserte sich im europäischen Vormittagshandel um gut 5 Prozent auf Kurse um 162 Euro. In den letzten zwölf Monaten hatte die Aktie des Roboterriesen unter starken Schwankungen rund 8% eingebüßt.