Valneva – Pfizer-Beteiligung boostert Kurshoffnung

Valneva – Pfizer-Beteiligung boostert Kurshoffnung
ink drop / stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Fast zwei Jahre lang war Valneva einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie. Aber seit Dezember 2021 ist die Luft raus aus der Pharma-Aktie. Nun impft jedoch ein Vertrag mit dem Branchenriesen Pfizer neues Leben in den Börsenkurs – er schnellte um gut 20 % nach oben.

Covid-Totimpfstoff wird vom Hoffnungsträger zum Kurskiller

Im März 2020, also zu Beginn der Pandemie, kostete die Aktie des französisch-österreichischen Unternehmens noch rund 2 Euro. Bis Dezember 2021 raste der Aktienkurs dann auf bis zu rund 29 Euro nach oben. Der Grund:  Zuerst die hoffnungsfroh stimmende Entwicklung eines Totimpfstoffs gegen Covid-19 und dann große Kaufaufträge aus Großbritannien und der EU für den einzigen europäischen Totimpfstoff.

Die Wachstums- und Gewinnerwartungen der Analysten wurden fast wöchentlich nach oben geschraubt. Dann aber die große Enttäuschung: Zuerst Großbritannien und dann Mitte Mai dieses Jahres auch die EU gaben die Stornierung ihrer Aufträge bekannt. Die Valneva-Aktie stürzte in Etappen immer tiefer – bis hinunter auf Kurse um 7,50 Euro, also auf nur noch gut ein Viertel des Niveaus von Ende 2021.

Aktie lebt noch

Jetzt aber ist wieder Leben in den Kurs gekommen. Denn der größte Pharmakonzern der Welt hat sich an Valneva beteiligt. Für 90,5 Millionen Euro übernimmt das US-Unternehmen nach den Angaben des Vorstands  „in Form einer exklusiven Kapitalerhöhung“ zum Kurs von 9,49 Euro je Aktie rund 8,1 % des Aktienkapitals. Das frische Kapital soll speziell für die schon weit fortgeschrittene gemeinsame Lyme-Borriolose-Forschung verwendet werden. Valneva bekommt zusätzlich noch verbesserte Meilenstein-Zahlungen von Pfizer – insgesamt also ein sehr vorteilhaftes Paket an Erlösen.

600 000 Borriolose-Fälle in Europa und Nordamerika pro Jahr

Die Kapitalbeteiligung von Pfizer zeigt, dass Valneva neben dem Covid-19-Impfstoff auch noch andere Projekte in der Pipeline hat. Laut Pfizer gibt es Jahr für Jahr in Europa und Nordamerika rund 600 000 neue Lyme-Borriolose-Fälle. Der Markt für den Impfstoff ist also groß und verspricht hohe Erträge.

Allerdings müssen die Entwicklung erst beendet und die Zulassung erreicht werden. Valneva und Pfizer hoffen, dass dies 2025 der Fall sein wird. Mit dem Geld von Pfizer sind die Chancen jedenfalls  stark gestiegen, dass Valnevas Impfstoff auf den Markt gelangen und sich als Blockbuster erweisen wird. Und dass die Forschung an weiteren Impfstoffen dadurch gesichert ist.

Der Aktienkurs von Valneva sprang nach Bekanntgabe des Pfizer-Einstiegs um zeitweise über 20 % nach oben und nähert sich mit 9,80 Euro wieder der 10-Euro-Marke an.