Der Euro Stoxx 50 ist einen Blick wert

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Noch vor wenigen Monaten waren sich fast alle Anleger einig: 2024 wird das Jahr der Zinssenkungen. Insbesondere in den USA lässt der erste Zinsschritt aber noch auf sich warten. Inzwischen spricht sogar einiges dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch vor der Fed an der Zinsschraube dreht.

Nicht nur deshalb sind europäische Aktien in der aktuellen Situation interessant. Auch die im Vergleich zu US-Titeln günstige Bewertung unterstreicht, dass europäische Aktien noch Luft nach oben haben. Von einer Aufholjagd europäischer Aktien können Sie beispielsweise profitieren, indem Sie auf den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 setzen.

Erste Zinssenkung in der Eurozone vermutlich bereits im Juni  

Blicken wir zunächst auf die Situation in den USA: Eine ganze Serie von Zinssenkungen hatten Analysten noch vor einigen Monaten für dieses Jahr erwartet. Die Inflation hat jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. In den USA stieg die Inflationsrate zuletzt drei Monate in Folge an und lag zuletzt bei 3,5%. Auch die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell lassen darauf schließen, dass mit einer ersten Zinssenkung in den USA erst ab Herbst zu rechnen ist.

In Europa hingegen ist die Inflation weiter auf dem Weg nach unten. Im April lag die Teuerung nur noch bei 2,4%. Das Ziel der EZB, eine Inflationsrate von rund 2%, rückt damit in greifbare Nähe. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte kürzlich, man werde nicht warten, bis die Inflation das Ziel von 2% erreicht habe. Vor diesem Hintergrund erscheint es durchaus realistisch, dass die EZB bereits im Juni erstmals an der Zinsschraube dreht.

Europäische Aktien mit Nachholpotenzial

Eine baldige Zinssenkung könnte europäischen Aktien, die ihren amerikanischen Pendants in den vergangenen Jahren meist hinterherhinkten, einen zusätzlichen Schub verleihen. Ein Blick auf die Bewertung unterstreicht, dass europäische Aktien Aufholpotenzial besitzen.

Im Euro Stoxx 50, der die 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone enthält, beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Gewinnschätzungen für dieses Jahr gerade einmal auf 14. Zum Vergleich: Im Dow Jones liegt das KGV derzeit bei 19, im breit gefassten S&P 500 sogar bei 21, also satte 50% höher als im Euro Stoxx 50. Auch die Dividenden-Rendite des Euro Stoxx ist mit 3% deutlich höher.

Mit dem europäischen Leitindex setzen Sie breit gestreut auf die 50 größten Unternehmen der Eurozone. Schwergewichte sind die beiden französischen Luxusgüter-Hersteller LVMH und Hermès, der niederländische Halbleiter-Zulieferer ASML und der Kosmetik-Konzern L’Oreál. Auf Rang fünf folgt SAP, das größte deutsche Unternehmen.

Der Euro Stoxx 50 bewegt sich in einem stabilen Aufwärtstrend und hat seinen alten Rekordstand, der im Jahr 2000 bei gut 5.500 Punkten erreicht worden war, fest im Visier. Mittelfristig ist sogar die nächste runde Marke bei 6.000 Zählern ein realistisches Ziel.

Ganz einfach und günstig können Sie den Euro Stoxx 50 zum Beispiel mit einem Indexfonds (ETF) abdecken, der den Index 1:1 kopiert.