Bang & Olufsen – Hoffnung auf gelungenen Turnaround wächst

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Dass sich der dänische Unterhaltungselektronik-Hersteller Bang & Olufsen bis heute nicht von seinem Absturz seit der Finanzkrise 2007 erholt hat, belegt der Aktienkurs. Jetzt deutet vieles auf die Wende hin, aber die Aktie verliert dennoch.

Stand der Aktienkurs Anfang 2007 noch bei annähernd 60 Euro, stürzte er bis 2009 auf nur noch etwas über 3 Euro ab. Die folgende Restrukturierung half dem Aktienkurs nicht sonderlich, der sich jahrelang um die 5 Euro-Marke herum bewegte. Erst 2018 gab es einen signifikanten Anstieg auf über 13 Euro, der allerdings nicht nachhaltig war.

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erreichte die Bang & Olufsen-Aktie mit knapp 1,50 Euro ihren historischen Tiefstand. Seitdem gibt es aber wieder Grund zur Hoffnung, kann doch das Management für das dritte Geschäftsquartal 2021/2022 (1. Dezember 2021 bis 28. Februar 2022) bereits das siebte Quartal in Folge mit einem Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich vermelden.

Starkes Umsatzwachstum, aber Gewinn leidet unter hohen Kosten

Für sein drittes Geschäftsquartal meldet Bang & Olufsen insgesamt solide Zahlen, wenngleich die stark steigenden Kosten für Logistik und Komponenten das operative Ergebnis belasten. Der Umsatz erhöhte sich um 10 Prozent auf 775 Millionen dänische Kronen (DKK) – umgerechnet gut 104,2 Millionen Euro – und übertraf damit dank gestiegener Preise leicht die Erwartungen. Ein besonders hohes Wachstum vermeldeten die Märkte in Asien (plus 28 Prozent) und Amerika (plus 32 Prozent). In den sechs europäischen Kernmärkten beschreibt das Management die Nachfrage als „solide“. Gleichzeitig drückten die Kostensteigerungen das operative Ergebnis (EBIT) auf 6 Millionen DKK und damit lediglich auf ein Drittel des erwarteten Werts. Die bereinigte EBIT-Marge beträgt 0,7 Prozent, nachdem sie im gleichen Vorjahreszeitraum noch bei 4,9 Prozent lag. Eine Dividende erhalten die Investoren wie schon in den vergangenen Jahren nicht.

Stabiler Ausblick trotz geopolitischer Unsicherheiten

Obwohl der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und auch die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie vor allem durch die wieder zunehmenden Lockdowns in China für zahlreiche Unsicherheiten sorgen, bestätigt das Management die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Der Umsatz soll demnach zwischen 2,9 und 3,1 Milliarden DKK erreichen, die bereinigte EBIT-Marge bei 2 bis 4 Prozent liegen – allerdings wird hier angesichts der Kostensteigerungen nun eher ein Wert am unteren Ende der Spanne erwartet.

Der Aktienkurs reagiert kaum auf die Quartalszahlen und sinkt im Vormittagsgeschäft um gut ein Prozent auf etwas über 2,40 Euro.