ArcelorMittal Aktie – nur sanft aufwärts nach stahlhartem Gewinn

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Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal verdient dank stark gestiegener Stahlpreise weiterhin prächtig. Dennoch hält sich die Begeisterung der Anleger in Grenzen. Der Aktienkurs kommt nur leicht voran.

Starkes Wachstum im ersten Quartal

Im ersten Quartal 2022 konnte das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg bei nahezu allen wichtigen Kennzahlen die Vorjahreswerte deutlich übertreffen. Der Umsatz ist um über ein Drittel auf 21,8 Milliarden US-Dollar gestiegen, obwohl die Produktion an den 16 Standorten weltweit zurückgegangen ist – mit minus gut 7 % auf 16,3 Millionen Tonnen recht kräftig. Da aber das operative Ergebnis je Tonne mit 289 Dollar um 80 % über dem Vorjahreswert lag, kletterten die Erlöse so deutlich.

Die hohen Stahlpreise schlagen sich natürlich in den Gewinnen besonders stark nieder. Das Ergebnis je Aktie schnellte um stolze 120 % nach oben und erreichte mit 4,28 Dollar einen höheren Wert als es die Analysten im Durchschnitt erwartet hatten.

Geringste Verschuldung seit der Fusion 2007

Auch die anderen Zahlen können sich sehen lassen. So hat ArcelorMittal trotz hoher Investitionen die Nettoverschuldung in den ersten drei Monaten 2022 um weitere 800 Millionen Dollar auf 3,2 Milliarden abgebaut, laut Konzernchef Aditya Mittal  die niedrigste Verschuldung seit der Fusion von Mittal mit Arcelor im Jahr 2007. Diese Finanzkraft, die sich auch in einem Anstieg des Free Cash Flow um 1,5 Milliarden Dollar spiegelt, nutzt der Stahlkonzern für eine Aufstockung seines Aktien-Rückkaufprogramms um eine Milliarde auf 2,0 Milliarden Dollar.

Mittal erwartet zwar 2022 insgesamt einen leicht rückläufigen Stahlverbrauch. Aber er ist davon überzeugt: „Der längerfristige fundamentale Ausblick ist positiv“. Er verweist darauf, dass Stahl eine entscheidende Rolle bei der Decarbonisierung und in der Kreislaufwirtschaft spielen wird.

Kursziele von teilweise deutlich über 40 Euro

Der Aktienkurs von ArcelorMittal ist im Vormittagshandel um rund 3 % auf 28 Euro geklettert. Die Analysten sind überwiegend positiv gestimmt. Goldman Sachs hat nach den Zahlen das Kursziel von 35 Euro bestätigt. In den Tagen vor dem Quartalsergebnis haben JP Morgan, Jefferies, Credit Suisse und Deutsche Bank allesamt  sogar Kursziele zwischen 41 und 48 Euro veröffentlicht. Angesichts eines KGV von lediglich gut 2 kein Wunder. Allerdings sind Stahlwerte aktuell generell nicht sehr gefragt, da sie als zyklische Aktien von einem Konjunktureinbruch besonders stark in Mitleidenschaft gezogen würden.