Ernüchterung
Nach dem Zinsträumen der vergangenen Woche kehrt an den Märkten Ernüchterung ein. Die Wall Street rutschte am Montag zurück: Der Dow Jones verlor 0,77 %, S&P 500 und Nasdaq 100 gaben ebenfalls nach. Vor allem Zoll- und Inflationssorgen drückten die Stimmung, während die Anleger gespannt auf frische Preisdaten warten.
Auch in Asien herrscht Zurückhaltung: Chinas Börsen hielten sich nahe Mehrjahreshochs, doch Japan, Südkorea und Australien zeigten deutliche Schwäche. Der Dax wird vorbörslich rund ein halbes Prozent tiefer bei 24.142 Punkten erwartet.
Unternehmensnachrichten / Einzelaktien
Im Fokus stand erneut Tech-Schwergewicht Nvidia, das mit einem Plus von 1 % in Richtung Rekordhoch kletterte – allerdings ohne die Nasdaq retten zu können. Anleger blicken auf die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen am Mittwoch. Andere Schwergewichte enttäuschten: Amgen und Merck gehörten im Dow zu den größten Verlierern.
Im Möbelhandel schlug die Politik durch: Nach Trumps Zollprüfungen rauschten Wayfair und RH bis zu 6 % ab. Bei Intel wurde aus Gerüchten Realität – der US-Staat steigt als 10%-Aktionär ein. Die Euphorie hielt nicht lange, am Ende stand ein Minus von 1 %. Für den größten Paukenschlag sorgte Keurig Dr Pepper: Der geplante Milliardenkauf des niederländischen Kaffee-Spezialisten JDE Peet’s ließ die Aktie um 11,5 % abstürzen – Anleger fürchten zu viel Koffein auf Pump.
Auch in Asien gab es Bewegung: Nissan verlor 6 %, nachdem Mercedes-Benz seine Beteiligung abstoßen will. In Australien belasteten schwache Zahlen von Fortescue Metals den Rohstoffsektor, während Supermarktriese Coles mit einem Kurssprung von 8 % glänzte.
Politischer Einfluss
Das große Thema bleibt die Fed – und Donald Trump mischt kräftig mit. Mitten im Machtkampf um die Notenbank will er Gouverneurin Lisa Cook entlassen. Offiziell geht es um angebliche Falschangaben, doch Beobachter sehen dahinter vor allem Trumps Versuch, die Fed schneller auf seinen Kurs niedrigerer Zinsen zu bringen. Cook kündigte an, ihren Posten nicht kampflos aufzugeben.
Dazu kommen neue Zollschlachten: Neben Möbeln droht Indien bis Ende August ein 50 %-Zollhammer auf Exporte in die USA. Hintergrund ist die enge Ölpartnerschaft Neu-Delhis mit Russland – eine politische Front, die auch die Märkte nervös macht.
Fazit
Zwischen Zinsfantasien, Zollängsten und politischem Drama bleibt der Dienstag ein Tag der Vorsicht. Alle Augen richten sich nun auf die Fed-Personalie und die Nvidia-Zahlen, die schon morgen den Takt für die Märkte vorgeben könnten.
Mit anderen Worten – es bleibt spannend und kurzweilig!