Erfolg des KI-Modells Deepseek – gefährlich für Nvidia?

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Die Nachricht schlug am Wochenende ein wie eine Bombe: In China hat die Firma Deepseek ein KI-Modell veröffentlicht, das so leistungsfähig sein soll wie die Modelle von OpenAI und Google. Es soll nur 5,6 Mio. Dollar gekostet haben und wurde auf relativ wenigen Chips trainiert, die nicht einmal zur aktuellen Generation gehören.

Dies wird als Bedrohung für Nvidia und amerikanische KI-Unternehmen gesehen, da solche Modelle die massiven Investitionen in KI-Infrastruktur überflüssig machen und es jedem Unternehmen ermöglichen würden, seine eigenen KI-Modelle für wenig Geld zu trainieren. Allerdings reagiert die Börse auf solche Nachrichten kurzfristig oft zu hysterisch.

Die kurzfristige Hysterie ist übertrieben

Zum einen lassen sich die Meldungen aus China nicht genau verifizieren. Zum anderen: Glauben Sie wirklich, dass die großen Tech-Konzerne wegen des Erfolgs von Deepseek plötzlich umdenken, ihre Investitionen massiv zurückfahren und keine Chips der neuesten Generation mehr einsetzen? Das ist aus meiner Sicht ein absurdes Szenario, das so wohl kaum eintreten wird.

Vielmehr werden die großen Tech-Konzerne noch mehr in den Ausbau ihrer Infrastruktur investieren, um zu zeigen, dass sich ihre Investitionen auszahlen und sie damit im Bereich KI größere Erfolge erzielen können als Open-Source-Modelle wie das von Deepseek.

Ich kann mir daher vorstellen, dass sich die Lage in den nächsten Tagen schnell wieder beruhigt, insbesondere wenn die großen Technologiekonzerne gute Zahlen und Fortschritte in Sachen KI vermelden. In dieser Woche stehen bereits die Quartalsberichte von Tesla, Meta, Microsoft und Apple an.

So können Sie als Anleger reagieren

Wie sollten Sie als Anleger auf die Volatilität reagieren, die solche Nachrichten mit sich bringen? Das hängt von ihrem Anlagehorizont ab. Wenn Sie kurzfristiger Trader sind, kann es sicher nicht schaden, den einen oder anderen Gewinn mitzunehmen, Verluste zu begrenzen und die weitere Entwicklung abzuwarten. Wenn Sie in Nvidia mit einem langfristigen Anlagehorizont investiert sind, gibt es keinen Grund, aufgrund kurzfristiger Schwankungen hektisch zu reagieren und Positionen zu verkaufen. Erst wenn aus einer kurzfristigen Bewegung ein mittelfristiger Abwärtstrend wird, ist es Zeit, eine Position zu überprüfen.

Auch wenn die DAX-Unternehmen nicht direkt von der Deepseek-Hysterie betroffen sind, dürfte sich der deutsche Leitindex einer Korrektur in den USA kaum entziehen können. Zudem war er zum Ende der vergangenen Woche massiv überhitzt, so dass eine Korrektur überfällig ist. Mit Discount-Puts lassen sich solche kurzfristigen Bewegungen ideal traden.